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Wie wird man Informatik- Weltmeister?

Von Barbara Jasch

Wir haben einen Weltmeister! Die ICT-Branche hat dank Lars Tönz in Sao Paulo an den WorldSkills die einzige Goldmedaille für die Schweiz geholt. Auch weitere Titel sind zu vermelden.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2015/10

     

Der Berufsverband, der Experte, der Arbeitgeber, die Familie, alle sind sehr, sehr stolz auf einen Weltmeister. Aber alles beginnt zuvor mit einer Berufslehre als Informatiker.
Bei einem Talent erkennt der Lehrbetrieb oder die Berufsfachschule dann, dass der Begabte gefördert werden kann. Ein Instrument der Förderung sind die Berufsmeisterschaften. Also wird der junge Mensch im zweiten oder dritten Lehrjahr an den Regionalmeisterschaften teilnehmen, welcher der Berufsverband zusammen mit den Berufsfachschulen organisiert. Diese finden jeweils im März eines Jahres statt.
Die Besten der Regionalmeisterschaften werden dann an die ICTSkills (Schweizermeisterschaften) eingeladen, welche im Herbst stattfinden. Dieses Jahr wurde am Hauptbahnhof Zürich ein «ICT Dorf» mitten in der grossen Halle des Hauptbahnhofs aufgebaut. In der Mitte stand die Arena, in welcher jeden Tag 30 Talente in ihrer Kategorie – Applikationsentwicklung, Mediamatik, System- und Netzwerk und Webdesign – für den Schweizermeistertitel arbeiteten. Die Aufgaben werden von Experten, welche selber die Lehre und alle Stufen der Meisterschaften durchlaufen haben, geschrieben und bewertet.

ICT erlebbar machen

Rund um die Arena haben Firmen Ihr Business präsentiert, beziehungsweise die ICT erlebbar gemacht. Da konnten Spiele gespielt werden, 3D-Animationen durchlaufen werden, Fotos gemacht werden, ein Jöggelikasten stand da und viele weitere spannende Projekte, welche die Arbeit in den ICT Berufen einem breiten Publikum zeigten. Auf der Bühne fanden täglich spannende Talks mit namhaften Vertretern aus Wirtschaft und Politik statt. Aber auch Jugendliche und Firmen kamen immer wieder zu Wort in Interviews.
Es war eine wirkliche Leistungsshow der Branche für die breite Öffentlichkeit.

Und dann … die Weltmeisterschaften

Die Schweizer Meister und Zweitplatzierten aus zwei Jahren werden in der Folge für den Ausscheidungswettkampf und schliesslich zu den Weltmeisterschaften eingeladen, welche alle zwei Jahre stattfinden. Diese «WorldSkills» sind die olympischen Spiele der Berufe und die Teilnehmenden dürfen nicht älter als 23-jährig sein.
2015 fanden die Weltmeisterschaften in Sao Paulo statt und alle drei ICT-Teilnehmer haben einen tollen Job abgeliefert. Gold für den 19-jährigen Applikationsentwickler Lars Tönz, Rang vier für Cyril Wanner (Webdesign) und der 5. Platz für Tushjandan Ponnudurai (IT Netzwerk Administration), also ein Weltmeister und zwei Europameister. Und dies bei über 60 teilnehmenden Nationen aus der ganzen Welt.
In der Schweiz wurden zudem an der «Award Night» von ICT Berufsbildung Schweiz die besten Ausbildungsbetriebe und die besten Talente gefeiert. Hier möchten wir den Schweizermeistern der vier Kategorien herzlich gratulieren zu den sehr guten Leistungen. Und auch den Ausbildungsbetrieben, welche täglich aus den Talenten mit praktischem Arbeiten Stück für Stück die Fachleute formen, welche die Branche so dringend braucht.


Barbara Jasch ist Geschäftsführerin Zürcher Lehrbetriebsverband ICT (ZLI)

Weltmeisterschaften 2015

Weltmeister: Lars Tönz, Verwaltungsrechenzentrum AG St. Gallen (VRSG)
«Europameister» (4. Platz): Cyril Wanner, Amiado Group
«Europameister» (5. Platz): Tushjandan Ponnudurai, Informatikdienste Universität Bern

Schweizermeister 2015
Applikationsentwickler: Manuel Allenspach, VRSG AG
Mediamatik: Sandro Wicki, Bundesamt für Informatik und Telekommunikation
System- und Netzwerk: Pascal Mathis, Coop Genossenschaft
Webdesign: Clark Winkelmann, EMTP


Beste Ausbildungsbetriebe 2015
KMU: Glaux Soft AG, Bern
NPO: VRSG AG, St. Gallen
Grossbetriebe: Hewlett-Packard Schweiz



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