CIOs geben Jahr für Jahr einen steigenden Bedarf an Speicherplatz an. Gleichzeitig sinken die Budgets. Doch die 35 Zettabytes des Jahres 2020 (ein Mehrfaches der heutigen Datenmenge) müssen irgendwo gespeichert und verarbeitet werden. Mehr und mehr Unternehmen erkennen dabei, dass die Kombination von höherem Bedarf und tieferen Budgets am besten bei Colocation-Partnern unter einen Hut gebracht werden kann.
Grösser ist effizienterEiner der Gründe, weshalb Unternehmen in Zukunft kaum mehr eigene Rechenzentren betreiben möchten, ist die Skalierbarkeit und die hohen Betriebskosten. Beim Betreiben kleinerer Center lassen sich nicht die gleichen Skalenvorteile erzielen wie Colocation-Rechenzentren mit ihren grossen Flächen erreichen können. Grösser ist auch sicherer, denn Colocation-Rechenzentren bieten mehr Möglichkeiten bei der Disaster Recovery/Business Continuity.
Rechenzentren als Partner
Colocation Data Center passen sich ihren Kunden und deren Geschäftsmodellen an. So erlauben sie unter anderem ihren Kunden, flexibel wachsen zu können. In Zukunft werden Colocation-Rechenzentren noch stärker als umfassende Dienstleister ihrer Kunden wahrgenommen. Denn sie stellen nicht nur Infrastruktur zur Verfügung, sondern ihre Service-Expertise, technisches Know-How und entsprechend ausgebildetes Personal. Darüber hinaus finden Kunden in Colocation-Rechenzentren ein ganzes Ökosystem von potentiellen Business-Partnern.
Kunden wünschen grüne RechenzentrenDas «grüne» Data Center ist nicht nur eine ökologische, sondern auch eine ökonomische Notwendigkeit. Unternehmen verlangen verstärkt nach umweltfreundlich betriebenen Colocation-Rechenzentren, weil sie sich generell zu einem nachhaltigeren Wirtschaften verpflichten möchten. Hohe Energieffizienz und nachhaltige Energiequellen sind Bestandteile dieser Strategien zur Umweltfreundlichkeit. Einige Schritte in die grüne Zukunft sind von mehreren Anbietern bereits gemacht – so bezieht zum Beispiel das Zürcher Rechenzentrum von Interxion seinen Strom zu 100% aus erneuerbaren Quellen. Ein Vorbild, das europaweit bei Interxion Schule machen soll.
Technologie: Virtualisierung, zweite Runde
An dieser Stelle sei auch ein Blick auf zukünftige Technologie erlaubt: Mit welchen Technologien werden Data Center in mittlerer oder fernerer Zukunft ausgestattet sein?
Ein Thema, das manche als Revolution betrachten, vergleichbar mit der Hardware-Virtualisierung oder gar dem Internet, ist die Software-Virtualisierung. Diese wird einen weiteren Effizienzschub ermöglichen. Ein weiterer Trend, der ebenfalls ein effizienteres Ausnutzen der Ressourcen bewirkt: Flash-Speicher werden ständig günstiger, gleichzeitig werden Low-Energy-Prozessoren in Servern immer beliebter. Beides hilft mit, den Energieverbrauch zu senken.
Eine Senkung des Energieverbrauchs kann zudem durch geänderte Kühlmethoden erreicht werden – Stichworte: Wasserkühlung mit negativem Druck sowie Mineralölkühlung. Öl bietet den Geräten ein kühlendes Bad, das sie bei kurzzeitigem Verlust von Kühlenergie vor Ausfällen schützen kann.
Dass Rechenzentren stationär sein müssen, ist auch nicht in Stein gemeisselt: Man kann Data Center modular aufbauen, in vorfabrizierten Strukturen. So wie man heute Racks aneinanderreiht, können auch diese Module zusammengefügt werden. Rechenzentren werden mobiler, die Modulbauweise erlaubt ein Verschieben an einen anderen Standort, selbst ein schwimmendes Data Center ist denkbar: Wellen und Wind sorgen für Energie, während das Meerwasser kühlt.
Welche Prognosen auch immer eintreffen, eines ist sicher: Die Themen «Rechenzentrum», «Colocation» und «Cloud» bleiben auch in Zukunft spannend.
Sandra Kaspar ist Country Marketing, PR Manager bei Interxion Schweiz AG
Eine ausführliche Version dieses Artikels findet sich unter
www.swissict.ch/rechenzentrum/