NAS-Server sind im KMU-Umfeld kaum mehr wegzudenken, wenn es um geeignete Speicherlösungen für die Unternehmensdaten geht. «Swiss IT Magazine» hat in der untenstehenden Marktübersicht zehn NAS-Lösungen für kleinere Unternehmen zusammengestellt, die für den Einbau in einem Rack konzipiert wurden und jeweils eine Höheneinheit Platz benötigen. Je nach Hersteller werden die Rack-NAS ohne Harddisks angeboten oder sind in verschiedenen Konfigurationen mit unterschiedlicher Speicherausstattung erhältlich, was es beim Preisvergleich entsprechend zu beachten gilt.
Hersteller wie Netgear ermöglichen die NAS-Verwaltung auch über eine Android- oder iOS-App. (Quelle: Netgear)
Durch die Hot-Swap-Fähigkeit lassen sich einzelne Harddisks im laufenden Betrieb wechseln. (Quelle: Buffalo)
Marktübersicht
In unserer Marktübersicht finden Sie zehn 4-Bay-NAS fürs Rack im Direktvergleich.
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Grundsätzlich eignen sich NAS-Server für die meisten gängigen Speicherszenarien, wie von Herstellerseite bestätigt wird. Laut Dirk Böttinger, Senior Network Consultant bei D-Link, werden die Lösungen «typischerweise als zentrale File-Server, Backup-Server oder Storage-Systeme für kleine Virtualisierungs-Server verwendet».
Dabei bieten viele Geräte eine «saubere Integration in Windows-Umgebungen inklusive Übernahme der Berechtigungen», wie Christof Koller, Country Manager bei Transtec Schweiz ergänzt. Die in der Marktübersicht vorgestellten NAS-Lösungen kommen denn auch durchs Band mit Active-Directory-Unterstützung daher.
Hardware-Ausstattung
Die Geräte in der Marktübersicht bieten allesamt 4 Einschübe für 3,5- und teilweise auch für 2,5-Zoll-Festplatten, wobei sich die Disks durch ihre Hot-Swap-Fähigkeit hier wie dort im laufenden Betrieb auswechseln lassen. Sämtliche Systeme verfügen ausserdem über ein integriertes RAID mit Unterstützung für die gängigen Levels. Auch was die Hardware-Ausstattung betrifft, sind sich die NAS-Lösungen recht ähnlich. Zu erwähnen bleiben die Geräte von D-Link, Synology und Transtec, die standardmässig über redundante Netzteile verfügen und damit die Ausfallsicherheit optimieren. Als einzige Lösung in unserer Marktübersicht bietet zudem das Transtec-NAS auch redundant ausgelegte Lüfter. Bei der Synology-Speicherlösung ist ausserdem die hohe Flexibilität bei der Einbindung ins Netzwerk erwähnenswert: Als einzige der NAS-Lösungen in unserer Marktübersicht verfügt es über insgesamt fünf Gigabit-Schnittstellen.
Ein weiteres Kriterium, das es bei der Evaluation zu berücksichtigen gilt, ist die Schnittstellen-Ausstattung. Wer auf die Anbindung externer USB-Laufwerke angewiesen ist, dürfte insbesondere auf die schnelle USB-3.0-Schnittstelle Wert legen. Je nach Hersteller werden ausserdem auch eSATA- oder im Fall von Transtec iSCSI-Schnittstellen angeboten.
Was die Verwaltung anbelangt, lassen sich fast alle NAS-Geräte über eine Web-Schnittstelle via Browser konfigurieren und verwalten. Beim Transtec-Gerät kommt hierfür das Windows Server Management zum Einsatz. Viele Hersteller stellen zudem Apps für die mobilen Betriebssysteme iOS und Android zur Verfügung, womit sich die Verwaltung auch via Tablet oder Smartphone bewerkstelligen lässt.
Vorteile gegenüber der Cloud
Obwohl auch in der Schweiz immer mehr Cloud-Speicher-Anbieter wie Pilze aus dem Boden schiessen, sind Cloud-basierte Speicherlösungen in den wenigsten Fällen ein Ersatz für konventionelle Inhouse-Speichersysteme. Zudem zeigen sich viele KMU allein schon beim Gedanken an eine Migration in die Cloud misstrauisch oder um es mit den Worten von Netgear-Sales-Manager Michael Schäfer zu formulieren: «Viele Entscheidungsträger stehen der Auslagerung ihrer sensiblen Unternehmensdaten in die Cloud immer noch skeptisch gegenüber.» Zudem sprechen laut Patrick Roettger, Managing Director bei Lenovo Schweiz, diverse weitere Faktoren für den Betrieb einer lokalen Lösung wie die fehlende Netzbandbreite, die Erfordernis einer schnellen Wiederherstellung oder auch ein geringes Budget. Sabine Brückner, Marketing Executive bei Synology, führt zudem Vorteile bei der Benutzerverwaltung ins Feld: «NAS-Systeme bieten von Haus aus eine grosszügige Nutzerverwaltung, welche bei einigen Cloud-Diensten entweder nicht angeboten wird oder mit weiteren Kosten verbunden ist». Einig sind sich die Hersteller zudem beim Preisvorteil, den NAS-Lösungen gegenüber Cloud-basierten Storage-Angeboten bieten. Allein schon der Preis pro Gigabyte sei erheblich tiefer als bei Cloud-Speicher-Angeboten, argumentiert Transtec-Manager Christof Koller.
Preisentwicklung
Angesichts stetig fallender Festplattenpreise bei einer ähnlichen Entwicklung bei den Cloud-Speicherkosten stellt sich die Frage, ob sich auch bei den Rack-NAS-Lösungen die Preisschraube weiter nach unten dreht. Von Herstellerseite geht man für die nächsten Monate von stabilen Preisen aus. Wie allerdings Dirk Böttcher von D-Link bemerkt, dürften Kunden künftig dabei aber auch von einer «stetig ansteigenden Leistung bei relativ stabilen Preisen» profitieren.
(rd)