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User Experience bei SBB und Magnolia
Quelle: Alex Margot, Nothing Interactive

User Experience bei SBB und Magnolia

Von Marcel Gamma

Die Unterschiede sind kleiner als vermutet, so das Fazit einer Debatte über Konzepte der UX-Einführung bei einer Gross- und einer Kleinfirma.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2014/10

     

UX bedeutet einen Kulturwandel in der Firma», sagte Eva Siegenthaler, Leiterin des neuen, neunköpfigen UX-Teams der SBB und Andreas Weder (Head of UX bei Magnolia International) nickte zustimmend. «Darum benötigt man die Unterstützung von oben», sagte Einzelkämpfer Weder und die SBB-Kaderfrau stimmte zu.
Die beiden trafen sich in Bern zum Podiumstalk der UX-Fachgruppe von swissICT, den Sandro Corradi (SBB) vor vollem Saal moderierte, um über Themen wie «Strategie», «Kultur», «Wirtschaftlichkeit» und die Praxis zu sprechen und sie zeigten sich in vielen Punkten einig.
Interne Widerstände gegen die relativ neue Einführung des Themas stellten beide keine fest und bilanzierten, man sei heute eine Stimme neben den Business- und Technologiestimmen.
Aber wie verankert man UX so gut als möglich bei ihren internen und externen Kunden? Weder hat Guidelines und einen Styleguide erarbeitet, den externe Implementierungspartner des CMS für ihre Apps nutzen können. Dasselbe ist bei der SBB in Arbeit, so Siegenthaler. Sie fügte an, man arbeite an einem Qualitätssicherungsverfahren, das einen UX-Check beinhalte und «wir sind an einer internen Sensibilisierungsattacke».
Ebenfalls einig zeigten sich die beiden bei der Rolle von UX-Leuten in einem Projekt: UX sollte möglichst früh in einem Projekt einbezogen werden, konkret schon beim Testen von Projektideen, ebenso beim Staffing. Stossen die UX-Experten erst beim Review eines fertigen Produkts dazu, so bleibe bloss, vor negativen Konsequenzen zu warnen.
Beide zeigten dann kurz auf, wie sie in der Praxis arbeiten: Magnolia mit Flowanalysen, Sketches, Mockups, schriftlichen Konzepten und einer Dokumentation im internen Wiki, das auch als Referenz dient. Die SBB-Vertreterin stellte ein Projekt einer neuen Anwendung für Schalterangestellte vor, die mittels Personas, dem Testen von Prototypen und entsprechenden Konzeptänderungen perfektioniert wurde.
In der lebhaften Fragerunde zum Abschluss zeigte sich auch beim Publikum der Wunsch, dass UX näher bei strategischen Entscheiden eingebunden werden sollte. Ebenso vertrage sich Agilität in der Entwicklung und UX meistens gut, so die Erfahrungen beider Unternehmen.
Fazit der beiden Gesprächspartner: um UX erfolgreich einzuführen, braucht es Management Attention und gute Beispiele mit Nutzen und man befinde sich im Alltag in der Rolle des Mediators und Katalysators in einem. Ganz prinzipiell, hielt Weder fest, «braucht es immer ein qualitativ gutes Produkt. UX kann aus ‹Sch***› nichts Schönes machen.»



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