Eine sehr grosse Nachfrage spüre man im Bereich von 23-Zoll-Full-HD- und 27-Zoll-WQHD-Displays, berichtet Nadine Brunner, Product Manager bei Acer Computer Schweiz. «Die Monitore werden vor allem für interaktive Präsentationen, in Shops oder an Informationstheken gebraucht, um nur einig Beispiele zu nennen.» Im klassischen Business-Alltag sei der Touch Monitor aber noch nicht etabliert, auch weil hier Windows 8 noch zu wenig verbreitet sei, so Brunner weiter. Auch Konstantin Flabouriaris, Business Development Manager DACH bei Viewsonic, berichtet von einer «stetig wachsende Nachfrage an Touch-Bildschirmen sowohl im Business-Bereich als auch im Endkundengeschäft.»
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Zwar würden konventionelle Monitore noch deutlich überwiegen, doch die Entwicklung zeige definitiv nach oben. Bei Philips spricht man derweil von einem überschaubaren Stückzahlen-Niveau, das an Touch-Monitoren nachgefragt wird. Aber auch bei Philips stellt man eine wachsende Nachfrage nach dem «noch jungen Marktsegment, das vom Markt und den Kunden erst noch gelernt werden muss», fest. Ähnlich die Aussage von David Dalla Francesca, Product Manager bei Eizo. Er macht allerdings klar, dass Touch-Monitore meist für spezielle Anwendungen verwendet werden wie zum Beispiel für Point-of-Interest- oder Point-of-Sales-Lösungen. Zudem habe man diverse Installationen im Bereich Produktion in der Industrie, in Kontrollräumen oder für Anwendungen, wo eine interaktive Eingabe gewünscht war, realisieren können. «Unsere Kunden ersetzen keinesfalls Monitore im Office-Umfeld mit Touchscreens», macht Dalla Francesca klar.
Gemäss den Herstellern macht der Einsatz von berührungsempfindlichen Monitoren aktuell vor allem auch bei eher speziellen Szenarien Sinn – etwa im Hotelerie- oder Gastronomieumfeld, bei Verkehrsbetrieben, im Einzelhandel oder in Warte- und Infozonen. «Nicht minder attraktiv sind Touch-Monitore aber auch für andere Szenarien, in denen einfache Bedienfelder zum Einsatz kommen, sowie Aufgabenstellungen, bei denen kreatives Arbeiten gefragt ist», ergänzt Konstantin Flabouriaris. Erwähnenswert ist in dem Zusammenhang das Display von Philips, das komplett mit CPU, Speicher, WLAN sowie Android bestückt ist und so auch als extragrosses Tablet unabhängig vom PC genutzt werden kann.
Ansonsten unterscheiden sich die Geräte bezüglich Auflösung, Kontrast und Reaktionszeit, aber auch was den Stromverbrauch und die verfügbaren Anschlüsse ausgeht. Ein Qualitätsunterschied liegt aber auch in der Entspiegelung der Display-Oberfläche (Glare/Non Glare), und zu beachten gilt es auch die Garantiezeit und allenfalls die Verstellmöglichkeiten rund um den Standfuss beziehungsweise die Frage, wie stark das Touch-Display geneigt werden kann. Je nach Anwendungsgebiet sollte zudem auch abgeklärt werden, welche Touch-Technologie genau zum Einsatz kommt. David Dalla Francesca erklärt: «Touch-Monitore verwenden unterschiedliche Touch-Technologien, jede mit Vor- und Nachteilen. Darum ist es elementar, dass der Kunde seine genauen Bedürfnisse angibt, damit das ideale Touch-Display mit der optimalen Technologie angeboten werden kann.» Ein Beispiel sei etwa die Bedienung mit Handschuhen. «Diese ist nur mit einzelnen Touch-Technologien möglich.»
Weitere wichtige Entscheidungsmerkmale seien Resistenz gegen Öl, Wassertropfen, Vandalismus, Staub, Kratzer, Fett und Chemikalien.
Angesprochen auf die kommende Entwicklung im Bereich Touch-Monitore erklät Nadine Brunner von Acer, dass die Preise in den kommenden Monaten wohl sinken werden. «Nach diesem Trend wird sich die Durchdringung auch auf den Business-Bereich auswirken, was wahrscheinlich Hand in Hand mit der Akzeptanz von Windows 8 gehen wird.» Konstantin Flabouriaris rechnet zudem mit neuen, Touch-optimierten Anwendungen, die auf den Markt kommen, sowie der Weiterentwicklung der Hardware hinsichtlich Genauigkeit, Bildschirmgrösse und Energieeffizienz. «Alles in allem sind die Touch-Monitore also ein Markt, auf dem sich einiges tun wird», ist Flabouriaris überzeugt.
(mw)