Im Apple Store findet man momentan vier Tablets: Das iPad 2, das iPad Air und das iPad Mini mit oder ohne Retina-Display. Während das Air und das Mini mit Retina-Display erst Ende Oktober das Licht der Welt erblickten, handelt es sich beim iPad 2 um einen Tablet-Dinosaurier, der bereits im März 2011 vorgestellt wurde.
«Wer ein iPad besitzt, braucht nicht wirklich ein iPad 2», schrieben wir in der Ausgabe 5/2011 im Test des iPad 2. Und auch heute braucht es eigentlich niemand mehr, ausser er will ein paar Fränkli sparen. Ganz genau sind es 120 Franken Unterschied zum iPad Air (WiFi-Modell, 16 GB Speicherplatz, Stand: Anfang Dezember). Abgesehen davon führt kein Weg am neuesten iPad vorbei, sofern man nicht auch mit 7,9 Zoll, also einem iPad Mini, leben kann.
Ob in Spacegrau (Bild) oder Silber: Das neue iPad Air von Apple orientiert sich optisch ohne Zweifel am iPad Mini und ist deutlich leichter und schlanker geworden. (Quelle: Apple)
Schneller, schärfer, leichter
Das iPad Air bietet wie das iPad 2 ein 9,7-Zoll-Display, allerdings mit Retina-Auflösung (2048x1536 Pixel). Das iPad 2 löst nur mit 1024x768 Pixel auf. Weiter unterscheiden sich die beiden Tablets auch bezüglich ihrer Prozessoren (A5 vs. A7 und M7) und dem maximalen Speicherplatz (beim iPad Air sind es bis 128 GB).
Den womöglich grössten Unterschied stellt man jedoch auf der Waage fest – was Apple mit der Bezeichnung «Air» auch besonders hervorhebt. Ganz so luftig leicht fühlt sich das Tablet dann aber doch nicht an, obwohl es mit 469 Gramm (WiFi-Modell) wesentlich leichter ist als das iPad 2 mit seinen 601 Gramm und als viele Geräte der Konkurrenz. Zudem scheint das iPad Air optisch schlanker geworden zu sein. Legt man es jedoch neben ein iPad 2, so ist kaum ein Unterschied erkennbar. Was einem dafür auffällt: Die Kanten sind nicht mehr so stark abgerundet, wodurch das iPad Air um einiges schwerer vom Tisch zu heben ist. Offensichtlich ist auch, dass das Tablet trotz gleicher Displaygrösse in der Breite deutlich geschrumpft ist und der schwarze oder weisse Rand quasi halbiert wurde. Das ist schön und hauptsächlich für den markanten Gewichtsverlust verantwortlich, jedoch heisst das auch, dass man sich ein neues Smart Cover anschaffen muss – und das kostet 39 Franken.
Kein Fingerabdrucksensor
Während beim Gewicht und den anderen Massen für ein Tablet weniger in der Regel mehr ist, ist es bei der Kamera und ihrer Auflösung meist umgekehrt. So überrascht es nicht, dass Apple auch daran gearbeitet hat. Seit dem iPad 2 ist einiges gegangen und die Bilder und Videos sind heute deutlich besser. Was die Verarbeitung der Hardware insgesamt betrifft, lässt sich auch am neuesten Apple-Tablet nichts aussetzen, es gibt die gewohnt hohe Qualität. Dafür gibt es nach wie vor keinen USB-Port oder einen Slot für SD-Karten und auch auf den mit dem iPhone 5S eingeführten Fingerabdrucksensor muss man (noch) verzichten.
Performance-Vergleich
Soweit zur durchaus beeindruckenden Hardware des neuen iPad Air. Doch hält das Tablet in der Praxis, was es in der Theorie verspricht? «Swiss IT Magazine» hat das iPad Air in einem Real-Life-Performance-Test gegen das iPad 2 antreten lassen (beide mit iOS 7.0.3). Dabeit wurde untersucht, wie sich beliebte Apps wie die von SRF und Teleboy sowie das Spiel Fifa 14 auf der unterschiedlichen Hardware nutzen lassen. Zudem wurde die durchschnittliche Boot-Zeit der Tablets gemessen.
Das Ergebnis des Vergleichs: Auf dem iPad Air geht tatsächlich alles schneller. Es startet rund fünf Sekunden schneller auf als das iPad 2 und Apps öffnen nun zügiger. Allerdings liegt der zeitliche Gewinn hier im ganz tiefen Sekundenbereich, auch bei der «grossen» App Fifa 14. Man kann also nicht sagen, dass das iPad 2 im Vergleich zum iPad Air extrem langsam ist. Auch was die Lei-stung während dem Spielen betrifft, so gibt es auf beiden Tablets nichts zu bemängeln.
Akku top, WLAN flop
Die Akkulaufzeit der beiden Tablets ist laut Apple dieselbe. Und tatsächlich: Trotz besserem Display, weniger Gewicht und weniger Platz für die Batterie hält das iPad Air mindestens genau so lang durch wie das iPad 2, wenn nicht sogar einen Tick länger. Das dürfte vor allem am leistungsfähigeren aber anscheinend tatsächlich auch energieeffizienteren A7-Prozessor liegen.
Was uns weniger gut gefallen hat, ist die WLAN-Performance. Apple verspricht dank Mimo-Technologie doppelt so viel Speed – in der Realität sieht es leider anders aus. In zwei bestehenden, unterschiedlichen WLAN-Netzen ging der Download und die anschliessende Installation von Apps auf dem iPad 2 schneller vonstatten als auf dem iPad Air, was doch etwas ernüchternd ist.
(mv)