Fragwürdige Mitarbeiterbeurteilung bei Yahoo
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Fragwürdige Mitarbeiterbeurteilung bei Yahoo

Bei Yahoo werden Mitarbeiter offenbar von ihren Vorgesetzten in Leistungsgruppen eingeteilt. Wer in der letzten Gruppe landet, muss mit einer Entlassung rechnen.
13. November 2013

     

Gemäss einem Bericht von "Allthingsd" hat Yahoo-Chefin Marissa Meyer (Bild) im letzten Jahr eine quartalsweise Leistungsbeurteilung eingeführt, das sogenannte Quarterly Performance Review (QPR). Dabei werden die Mitarbeiter von den Vorgesetzten in Gruppen eingeteilt, wobei die Einteilung nach vorgegebenen Prozentzahlen erfolgen muss.

Gemäss dem Bericht sollen 10 Prozent der Mitarbeiter in einer Gruppe eingeteilt werden, welche die vorgegebenen Ziele mehr als überragend erreicht. 25 Prozent "müssen" in die Gruppe, die als überragend betitelt ist, 50 Prozent in diejenige, die die Ziele erreicht. Weitere 10 Prozent landen in der Gruppe, welche Ziele gelegentlich verpasst und 5 Prozent bekommen das Prädikat "Ziele verpasst" aufgedrückt.


Während allein diese Quoten-Einteilung schon problematisch erscheint, schreibt "Allthingsd" weiter, dass die 5 Prozent, welche in der "schlechtesten" Gruppe landen, offenbar akut entlassungsgefährdet seien. Das Beurteilungssystem sei offenbar die Ursache für über 600 Entlassungen in den letzten Wochen, so der Bericht. Besonders bedenklich sei bei dem System, das auch Forced Ranking genannt wird, dass die Manager gezwungen sind, eine gewisse Anzahl Mitarbeiter in die schlechteste Gruppe einzuteilen, auch wenn die Beurteilung dann vielleicht nicht den Tatsachen entspreche.

Immerhin plane Yahoo Anpassungen am System, wobei allerdings nur die Prozentzahlen verschoben würden und in die schlechteste Gruppe nicht zwingend eine gewisse Prozentzahl Mitarbeiter eingeteilt werden muss, so "Allthingsd" abschliessend. (mw)


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Kommentare
Und wo ist jetzt genau das Problem? Amerikanische IT-Unternehmen haben sich noch nie durch soziales Engagement ausgezeichnet.
Mittwoch, 13. November 2013, Jack Bauer

Das ist nicht neu. In der Schweiz verfahren Accenture und Avanade seid Jahren mit diesem Verfahren und es hat sich eine regelrechte Ellbogenkultur etabliert um in eine höhere Gruppe zu kommen, weil davon nicht nur die Weiterbeschäftigung sondern auch ein Bonus bzw. Lohnerhöhung abhängt.
Mittwoch, 13. November 2013, Ulrich

NACHTRAG: Soeben habe ich gelesen, dass Microsoft auf dieses Schwachsinnige System ab sofort verzichtet, weil es eben nicht funktioniert und absolut kontraproduktiv war. So viel dazu...
Mittwoch, 13. November 2013, Marco

Ich will jetzt nicht wissen in welcher Gruppe Meyer ist... ;-). Solche Bewertungen sind absolut sinnfrei. Sie geben in grossen Konzernen den Chefs aber das Gefühl, dass sie die Mitarbeiter noch persönlich unter Kontrolle haben. In Wirklichkeit nutzt das aber niemandem etwas, es macht den Angestellten höchstens Angst und Angst ist ein weitaus schlechterer Ratgeber im beruflichen Alltag als eine Motivation. Die fünf Prozent müsste man deshalb speziell Fördern und ihnen Anreize geben, das tut Yahoo aber nicht. Sie versuchen so ein paar auf dem Katapult zu haben um diese dann als erste zu entlassen wenn die Aktienkurse rückläufig sind.
Mittwoch, 13. November 2013, Marco



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