Hauptziele des Schweizer Tages für den Informatikunterricht (STIU) sind, einen intellektuell anspruchsvollen Informatikunterricht aufzubauen und Ideen und Konzepte für die Unterrichtsgestaltung auf allen Bildungsstufen zu verbreiten. Dazu haben auch in diesem Jahr die Ehrengäste einen wichtigen Anteil beigetragen.
So referierten der vielfache Preisträger Prof. David Harel, dessen Expertise einen Bogen von theoretischer Informatik bis zu aktueller Systembiologie umspannt, und Simon Peyton-Jones, der vor Energie sprühende Initiant des mittlerweile mächtigen Netzwerks Computing at School (CAS). Dieses Netzwerk erreichte mit der Unterstützung von Bildungsminister Michael Gove die aktuelle Reform des Informatikunterrichts in Grossbritannien.
Ein weiterer Ehrengast war Tim Bell, der Magier der Informatikdidaktik und Autor des Klassikers «Computer Science Unplugged». Sein Workshop zeigte, wie Informatik mit Stiften, Puzzles, Bewegungsspielen und ohne Computer vermittelt werden kann. Die didaktische Ausstellung «Abenteuer Informatik – Informatik begreifen» von Jens Gallenbacher präsentierte diesen Ansatz wunderbar anhand zahlreicher interaktiver Exponate. Die Ausstellung bleibt nun installiert an der Kantonsschule Limmattal in Urdorf, der Gastgeberin des diesjährigen vierten Schweizer Tages für den Informatikunterricht.
Im Workshop «Teach Your Students Game Design in One Week» bestand die Gelegenheit, mit eigens konstruierten Spielregeln und Charakteren sowie auch live dem Lernforscher und Game-Designer Alexander Repenning von der University of Colorado zu begegnen. Informatik-Konzepte verpackt er in Game-Konstrukte und erreicht damit auch benachteiligte Kindergruppen, welche mit diesem System überraschend motiviert lernen. Lernerfolgsstudien in den USA haben dies überzeugend bewiesen.
Auch der Workshop von Jarka Arnold und Aegidius Plüss zu Game-Apps für Smartphones und Tablets setzte auf die verführerische Verbindung von Kreativität, handfesten Informatikgrundlagen und vorgefertigter Funktionalität. Weitere Workshops begeisterten für Robotik, für das Lösen komplexer Probleme der theoretischen Informatik und der Mathematik oder stellten übergeordnete Unterrichts- und Übungsmethoden vor, welche sich im ETH-Informatikstudium bereits bewährt haben.
Das Ausbildungs- und Beratungszentrum für Informatikunterricht (ABZ) der ETH Zürich führt jährlich gemeinsam mit engagierten Schulen den Schweizer Tag für den Informatikunterricht (STIU) durch und nutzt diesen Anlass regelmässig, um nationalen und internationalen Persönlichkeiten und Institutionen, welche Hervorragendes zugunsten des Informatikunterrichtes geleistet haben, mit Auszeichnungen zu danken.
ETH-Rektor Lino Guzzella zeigte sich vom Engagement für die Informatik und die MINT Fächer am STIU sehr beeindruckt und überreichte persönlich ABZ-Ehrenmedaillen und MINT-Preise an Prof. David Harel, Prof. Tim Bell, Prof. Armin Barth, die Kantonsschule Limmattal Urdorf, das Kollegium St. Michael in Freiburg sowie die Schweizer Alpine Mittelschule Davos. Das ABZ dankt den Schweizer Maturitätsschulen und ihren Lehrpersonen, die Hervorragendes geleistet haben.
Der nächste STIU findet am Mittwoch, 8. Januar 2014, an der alten Kantonsschule in Aarau statt.
Informationen: http://abz.inf.ethz.ch/stiu
Irena Kulka, ETH Zürich, Departement Informatik,
www.abz.inf.ethz.ch/