Forschern von
IBM ist es gelungen, mittels eines Standard-Herstellungsprozesses über 10'000 funktionieren Transistoren aus Kohlenstoffnanoröhren in einem Chip anzuordnen und zu testen. Bislang konnten Wissenschafter nur einige hundert Kohlenstoffnanoröhren gleichzeitig platzieren. Damit konnte der praktische Nutzen von Kohlenstoffnanoröhren in Chips nicht belegt werden. Der neue Ansatz, der auf Ionenaustausch-Prozessen basiert, ermöglicht es nun, grosse Anzahl Kohlenstoffnanoröhren mit einer 100-fach höheren Dichte als bis anhin auf vorbestimmten Positionen auf einem Chip anzuordnen. Durch die Kompatibilität der neuen Methode mit Standardprozessen der Halbleiterherstellung ist es zudem möglich, übliche Schnelltestverfahren anzuwenden.
Mit dem neuen Ansatz öffne man einen neuen Weg zur kommerziellen Produktion von kleineren, schnelleren und leistungsstärkeren Computer-Chips, so Big Blue in einer Mitteilung. So könnten Kohlenstoff-basierte Transistoren die heute gängigen Silizium-Transistoren dereinst ablösen.
"Keine etablierte Materialtechnologie hat sich ohne die Beseitigung von Engpässen zu einer Innovation entwickelt. Für Kohlenstoffnanoröhren liegen diese Herausforderungen in der benötigten, sehr hohen Reinheit und der präzisen Platzierung der Röhren im Nanobereich. In beiden Gebieten haben wir bedeutende Fortschritte erzielt", erklärt Supratik Guha, Leiter der Abteilung Physical Sciences am IBM Thomas J. Watson Research Center in Yorktown Heights, New York.
Kohlenstoffnanoröhren sind eine neue Klasse von Halbleitermaterialien mit vorteilhaften elektrischen Eigenschaften. So können sich Elektronen in den Kohlenstoffnanoröhren schneller bewegen als im Silizium, was leistungsfähigere Transistoren ermöglicht.
(abr)