Der Röntgenblick von Superman, mit dem er durch alles hindurch sehen kann, könnte schon bald für jedermann Realität werden. Forscher an der University of Texas in Dallas haben nämlich einen neuen Bildsensor entwickelt, der es angeblich möglich macht, durch Wände, Holz, Plastik oder andere Objekte zu sehen.
Um den Röntgenblick zu ermöglichen, haben die Forscher zwei wissenschaftliche Projekte miteinander kombiniert. Eines befasst sich mit einem bisher kommerziell ungenutzten Bereich des elektromagnetischen Spektrums, dem sogenannten Terahertz-Band, das bezüglich seiner Wellenlänge zwischen Mikrowelle und Infrarot liegt. Beim zweiten Projekt geht es derweil um eine neue Mikrochip-Technologie auf Basis des aktuellen CMOS-Standards. Dies wiederum bedeutet, dass die Chips und damit die Lösung an sich in der Produktion ziemlich günstig sein wird.
Wer jetzt Angst um seine Privatsphäre kriegt, kann sich beruhigen: Die Forscher fokussieren ihre Arbeit laut Aussage von Dr. Kenneth O, Director des Texas Analog Center of Excellence, nämlich genau aus diesem Grund auf eine Reichweite von weniger als 10 Zentimetern.
Zum Einsatz kommen könnte der der neue Röntgenblick-Chip beispielsweise in Smartphones oder anderen mobilen Geräten. Als mögliche Anwendungsbereiche werden die Überprüfung von Dokumenten auf ihre Echtheit oder das Finden von Dingen wie Kabeln oder Bolzen in Wänden genannt. Zudem könnte die Lösung laut den Forschern auch für medizinische Zwecke genutzt werden, zum Beispiel zur Erkennung von Tumoren.
Bis der neue Chip Realität ist, wird es allerdings noch ein Weilchen dauern. Als nächstes wollen Dr. O und seine Kollegen erst einmal ein komplettes, arbeitendes System, basierend auf ihrer Terahertz-CMOS-Technologie entwickeln.
(mv)