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Talentförderung - zur Nachahmung empfohlen
Quelle: Swiss ICT Magazin

Talentförderung - zur Nachahmung empfohlen

Alfred Breu

Ein Besuch im Forschungszentrum Rüschlikon: Damit anerkannte IBM die Leistung der Gewinner der Schweizermeisterschaften und der Verfasser der besten Praxisarbeiten der Informatik- und Mediamatik-Abschlüsse 2011.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2012/04

     

Jährlich organisiert ICT-Berufsbildung Schweiz, davor SwissICT, -Berufsmeisterschaften, und entsendet jeweils eine Dreier-Delegation an die Berufs-Weltmeisterschaften „WorldSkills“. Gegen 500 Teilnehmer/-innen nehmen an den Regionalmeisterschaften teil, woraus die Besten zur Schweizermeisterschaft eingeladen werden. Während eines ganzen Tages gilt es dort knifflige Aufgaben aus dem jeweiligen Berufsfeld zu lösen.
Ebenso jährlich werden die besten Arbeiten der Grundbildungsabsolventinnen und –absolventen der ganzen Schweiz ausgezeichnet. Aus den rund 2400 Abschlüssen werden von einem interkantonalen Expertenteam je zehn Arbeiten der Systemtechnik-, Applikationsentwicklungs-, Generalisten-, Support- und Mediamatik-Abschlüsse bewertet und rangiert. Die Verfasser dieser Arbeiten, für die zwei Wochen konzentriert gearbeitet wurde und die ein Beleg der Kompetenz der Nachwuchsfachleute sind, wurden nun von der IBM zum Besuch des Forschungslabors eingeladen.



Besuch im IBM Research Center in Rüschlikon

Das Industry Solutions Lab ist der Think Tank der IBM-Forschung in Europa http://www-05.ibm.com/ch/ibmforum/zurich/. Von den weltweit neun Forschungszentren ist Rüschlikon das älteste ausserhalb der USA liegende. Es besteht seit 1956 und beschäftigt Forscher aus 40 Nationen. Bereits sind zwei Nobelpreisträger aus diesem Forschungszentrum hervorgegangen – ein Beleg für die erfolgreiche Forschertätigkeit in vielen Bereichen, auch in solchen, die nichts mit IT zu tun haben. Viele Erkenntnisse der Grundlagenforschung erlaubten beispielsweise, immer effizientere Chips zu entwickeln, welche die heutigen Hochleistungsrechner erst ermöglichten.
Prototypen reduzieren die energieintensive Kühlung um 40 Prozent, indem sie mit 50 bis 60 Grad warmem Wasser kühlen und die Computer auf einer Betriebstemperatur von 85 Grad halten. Das Wasser kann danach in Fernwärmenetze eingespeist werden und weiteren Nutzen bringen.
IBM forscht aber auch, wie der Radius von Elektroautos von 100 auf 800 Kilometer erhöht werden kann. Moshe Rappoport, Executive Briefing Manager und Trendexperte, ein Meister seines Fachs, vermochte die Aufmerksamkeit der jungen Leute in seinem Referat auf Höchststand zu halten – so spannende Dinge hatte er zu erläutern. Er verstand es brillant, die Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft zu schlagen und laufend verblüffende Erkenntnisse aufzutischen und einen sehr guten Ausblick in die Zukunftsforschung zu geben.
Er verstand es auch sehr gut aufzuzeigen, wie früher die Technologie Treiber der Entwicklungen war und danach der Business Value, also der Nutzen für den Anwender. Heute aber stünden vor allem soziale Komponenten im Vordergrund. Grosse Auswirkungen werde es in naher Zukunft geben, wenn allmählich eine Generation in die Führungsetagen komme, die mit PCs und IT aufgewachsen ist und nun die IT in alles integrieren wolle – ganz im Gegenteil zu den bisherigen Führungskräften, welche die Entwicklungsanträge der CIOs häufig als unnötig abgeschmettert haben – was zu einem massiven Entwicklungsdruck führen werde.
Die Besucher waren überrascht, in welcher Breite in diesem Zentrum geforscht wird und was daraus alles entstand, was für die Kunden Nutzen bringt. Eine Reaktion: «Interessant fand ich IBM Watson, besonders in Hinblick auf die vorhergesagte steile Zunahme der «uncertain data». Momentan ist das Thema ja ziemlich aktuell: Siri, Wolfram Alpha und Google sind wohl die bekanntesten Vertreter. Grundsätzlich geht es aber bei allen um die sinnvolle Verknüpfung von unstrukturierten Informationen. Suchmaschinen, die Bedeutung aus Texten heraus interpretieren, stehen auf der einen Seite, Ideen zur Strukturierung von Informationen auf der anderen (wie z.B. Semantic Web).»
Interessant war auch der Ausflug in das Nanotechnology Center und die Informationen, wie dieses entstanden ist und woran dort geforscht wird. Die anwesenden Hoffnungsträger der ICT Schweiz werden diesen Anlass nicht so rasch vergessen und auch noch lange Nutzen aus den aufgenommenen Informationen haben. Der Anlass kann als gelungene Talentförderungsmassnahme gelten.





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