Auf der diesjährigen Optical Fiber Communication Conference wollen IBM-Forscher den Prototyp eines parallel verarbeitenden optischen Transceiver-Chipsets vorstellen, das in der Lage ist, ein Terabit – also eine Billion Bits pro Sekunden – zu übertragen. Dies entspricht in etwa der Datenmenge von 500 High-Definition-Filmen, die in einer Sekunde übertragen werden. Das von
IBM als "Holey Optochip" bezeichnete Modul ist 5,2 mm x 5,8 mm gross und wäre rund achtmal schneller als heute verfügbare parallele optische Komponenten. "Das Erreichen der 'Terabit-pro-Sekunde-Schwelle' stellt einen Meilenstein in der Entwicklung von optischen Chipsets dar und ist wegweisend für die Datenverarbeitung in der Ära von Big Data", meint IBM-Forscher Clint Schow, Mitglied des Teams am IBM T.J. Watson Research Center in den USA, das den Transceiver-Prototypen entwickelt hat.
Der Chip besteht aus einem einzelnen, in 90-Nanometer CMOS-Technologie gefertigten Silizium-Transceiver mit je 24 integrierten Sende- und Empfängerschaltkreisen. Mithilfe eines neuartigen Verfahrens wurden 48 Löcher für die Empfänger- und Sendekanäle als so genannte "optische Vias" eingebracht, die die Leistungsfähigkeit des Chips ermöglichen. Zwei mal 12 Standard-850-nm-VCSEL- und Photodioden-Arrays sind auf der Rückseite des Chips aufgebracht. Zudem kann das Modul durch ein effizientes System von Mikrolinsen direkt mit herkömmlichen Verfahren an eine 48-Kanal-Multimode-Glasfaser-Verbindung angekoppelt werden. Der Chip soll zudem gerade einmal fünf Watt verbrauchen – die Energieaufnahme von 20 Chips entspricht demzufolge der einer 100 Watt Glühbirne.
(dv)