Die Vorbilder zeigen!

von Alfred Breu, ICT-Berufsbildung Schweiz

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2011/12

     

Erfreulicherweise haben zwei Regierungsräte des Kantons Zürich mit ihren betroffenen Departementen Bildung und Volkswirtschaft und einigen Vertretern über den Fachleutemangel in der Informatik, dessen negative Konsequenzen auf die Schweizer Wirtschaft und mögliche Massnahmen beraten. Seit ungefähr einem Jahr strengt man sich in der Stadt Zürich an, zum «Silicon Valley» Europas zu werden. Eine sehr gute Idee, die die volle Unterstützung des Stadtrats hat und in den Legislaturzielen festgehalten ist. Man erkennt die Wichtigkeit des Berufsfelds in allen Branchen und die Abhängigkeit aller gegenüber der ICT. Es setzt sich ja auch langsam die Erkenntnis durch, dass nichts ohne Software läuft, Schweizer Software. Applikationsentwickler/-innen sind extrem gesuchte Leute – sie stellen die Mehrheit des Berufsfeldes dar.
Und immer wieder kam man zum Schluss, dass das Berufsfeld unter einem falschen Image leidet – es wird bedauert, dass wir keine Vorbilder hätten – und erklärt das mit dem jungen Beruf. Ist es denn in über 50 Jahren nicht gelungen, schweizerische Vorbilder zu schaffen? Haben wir denn keine aus dem Durchschnittsnebel hervorragenden Fachleute? Natürlich haben wir. Wir haben Weltmeister, wir haben Europameister, Gewinner in Schweizer Jugend forscht und viele, sehr viele sehr erfolgreiche Entwickler und Systemfachleute. Aber wo sind sie denn? Alle im Keller am Entwickeln? Und tragen so zu dem Ruf bei, Informatiker seien verkrochene Nerds? Es ist Zeit, unsere guten Leute zu zeigen! Aber das können nicht Verbände tun, sondern die gesegneten Firmen, die solche beschäftigen! Die Betriebe sind es, die hier korrigieren können. Bitte, liebe Personalfachleute, liebe Informatikchefs – zeigt eure guten Leute! Damit wir Vorbilder einer modernen Informatik bekommen – und belegen, dass Informatiker/-innen offene, kommunikative und ganz normale Leute sind mit besten Karriereaussichten.


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