Eine Alternative zu Facebook: Das verspricht Gründer Steven Horinal mit seinem sozialen Netzwerk Horiconnect. In Angriff genommen hat Horinal sein Projekt vor etwas mehr als 20 Monaten. «Ich wollte schon immer ein eigenes Geschäft entwickeln, weshalb ich schliesslich am 19. August 2010 mit
Horilis, dem Start-up hinter Horiconnect, mein erstes Unternehmen gegründet habe», führt er aus.
Schutz der Daten hat Priorität
Auf den ersten Blick unterscheidet sich Horiconnect kaum von anderen sozialen Plattformen, ermöglicht das Portal den Anwendern doch das Teilen von Musik oder Videos und bietet Funktionen wie Instant Messaging und Videokonferenzen. Des weiteren stehen den Nutzern Foren und private Gruppen zur Verfügung, sie können Anzeigen schalten oder Dokumente und Veranstaltungen mit anderen teilen.
Der grosse Unterschied zu bekannten Netzwerken wie Facebook liegt im Umgang mit den User-Informationen. Er sei schon immer ein Mensch gewesen, der die Kontrolle über seine Daten haben wolle, meint Horinal dazu. Sein soziales Netzwerk behandle die Informationen der User vertraulich und verbreite sie im Gegensatz zu anderen Anbietern nicht öffentlich, mache sie nicht fremden Personen zugänglich oder verkaufe sie gar. «Bei uns ist der User Herr über seine Daten», verspricht Horinal. Wenn ein Nutzer also ein Foto lösche, werde es auch wirklich vom Server entfernt und wenn man sein Konto aufhebe, sei es wirklich gelöscht. Im Falle einer erneuten Registrierung werde man nicht mit einst eingetragenen Informationen begrüsst.
So können die Anwender mit Freunden in Kontakt treten, auch wenn diese tausende von Kilometern entfernt seien, ohne sich über die Sicherheit ihrer Daten Sorgen machen zu müssen, führt Horinal aus. «Wir möchten, dass sich Horiconnect als idealer Ort, um sich im Internet zu treffen, profiliert. Horiconnect soll eine Plattform mit den neuesten Technologien sein, die das Leben der User vereinfacht», definiert Horinal das Ziel, welches er mit dieser Strategie erreichen will.
100 Arbeitsplätze sollen entstehen
Als das Projekt ein immer grösseres Ausmass annahm, machte sich Horinal auf die Suche nach Partnern. Dabei seien ihm sowohl komplette Übernahmen als auch ein Kauf des geistigen Eigentums angeboten worden, was er beides abgelehnt habe.
Schliesslich fand er diverse Mitarbeiter, darunter Programmierer, Netzwerkspezialisten und IT-Ingenieure, sowie auch einen Investor. Dieser war in einem Artikel in der Westschweizer Presse auf das Social Network aus der Schweiz aufmerksam geworden und habe sich nach einer langen Unterredung entschieden, in Horiconnect zu investieren, erinnert sich Horinal.
Mittlerweile beschäftigt Horinal acht Mitarbeiter – laut ihm alles kreative Köpfe, die keine Angst vor Herausforderungen haben. Doch mit dieser Anzahl ist er noch nicht zufrieden: Er strebt hierzulande die Schaffung von etwa hundert Arbeitsplätzen an.
Finale Version kommt im Dezember
Das Schweizer Start-up
Horilis konzentriert sich aber nicht nur auf Horiconnect, sondern bietet auch Dienstleistungen in den Bereichen IT, Photographie, Kleinanzeigen, Onlineshops sowie audiovisuelle Services an. Das ist auch gut so, denn mit Horiconnect verdient Horinal aktuell kein Geld. «Die User sollen das soziale Netzwerk kostenlos nutzen können», so seine Philosophie. Als Technologiefirma, die eigene Produkte und Applikationen entwickelt, habe man verschiedene Umsatzquellen in den Bereichen IT, Telekommunikation und Services in Planung, betont er.
Momentan steht das soziale Netzwerk in einer Beta-Version bereit. Horinal betont, dass der Name Horiconnect, der sich aus Teilen seines Nachnamens sowie dem Wort «connect» zusammensetzt, nur für die Vorabversion gilt. Zusammen mit der finalen Fassung der Plattform Ende Dezember soll dann auch der Markenname publiziert werden. Ausserdem werde man im Dezember noch die Benutzeroberfläche überarbeiten und intuitiver gestalten.
1100 Anwender konnte Horinal bislang für Horiconnect gewinnen. Bis Ende Jahr will er über 10’000 User für die Plattform begeistern. Ausserdem arbeitet er bereits an der zweiten und dritten Version von Horiconnect. Welche Neuerungen diese Fassungen bringen, will er aber noch nicht verraten.
(abr)