Wer vor einiger Zeit noch ein kleinformatiges Notebook als Arbeitsgerät einsetzen wollte, musste grosse Leistungseinbussen hinnehmen. Mittlerweile jedoch haben auch kleine Geräte mit 13-Zoll- oder 14-Zoll-Monitor eine beachtliche Leistungsfähigkeit und eignen sich aufgrund der hohen Mobilität gut für den geschäftlichen Einsatz. Der hart umkämpfte Markt wird mit der Einführung der Ultrabooks zusätzlich angeheizt. Intel erwartet für diese Notebook-Evolution bis Ende 2012 gar einen Anteil von stolzen 40 Prozent des gesamten Laptop-Marktes. Auch verhältnismässig neue Technologien wie SSD und Touchscreens überschreiten langsam aber sicher die Schwelle zur Massenmarkt-Tauglichkeit. Trotz dieser zuversichtlichen Prognosen zeigen sich die meisten Hersteller von Business-Notebooks bisher noch relativ unbeeindruckt von den anstehenden Technologien. «Swiss IT Magazine» zeigt elf neue 13-Zoll und 14-Zoll-Notebooks fürs Geschäft und erklärt, weshalb es im Business-Bereich wohl noch länger zu keiner Ultrabook-Revolution kommen wird.
Marktübersicht
In unserer Marktübersicht finden Sie elf Business-Notebooks.
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Ultrabooks noch nicht etabliert
Der Begriff ist in aller Munde und bereits jetzt finden sich erste Geräte auf dem Markt: Die Rede ist von Ultrabooks. Ultradünn, ultrastark und ultramobil, so etwa lassen sich die durch Intel definierten Merkmale zusammenfassen. Trotz der hohen Erwartungen an die neue Sparte hält sich der Enthusiasmus der Hersteller besonders im Business-Bereich bisher in Grenzen. Ein Grund dafür ist, dass die auf Mobilität ausgerichtete Bauweise nicht nur Segen bringt. «Festzuhalten ist, dass Ultrabooks gerade im Business-Bereich nicht nur Vorteile bringen. Durch die dünne Bauweise können wichtige Anschlüsse und Komponenten nicht mehr oder nur noch begrenzt verbaut werden», so Jonas Lorch, Category Manager Business Notebooks bei
HP Schweiz. Gemeint sind etwa optische Laufwerke, Docking-Anschlüsse und bestimmte Ports, die in Ultrabooks keinen Platz mehr finden, für den Einsatz im Geschäftsalltag aber unabdingbar sind. Dazu kommt laut Lorch, dass die Upgrade-Möglichkeiten bei Ultrabooks sehr begrenzt sind. So sei es beispielsweise oft nicht möglich, den Akku eigenhändig auszutauschen, was wiederum zu höheren Kosten führe. Allgemein sind Ultrabooks zurzeit noch ein teures Vergnügen, weshalb die meisten Hersteller nicht mit einem raschen Verschwinden klassischer Notebooks rechnen. «Wir rechnen nicht mit revolutionären Verschiebungen zugunsten der Ultrabooks, denn aufgrund der zum Einsatz kommenden Technologien und Komponenten werden die meisten Ultrabooks in Preisbändern ausserhalb des Massenmarktes liegen», meint
Toshiba gegenüber «Swiss IT Magazine». Auch Roland Peter, Marketing Specialist bei
Asus, sieht momentan keinen grossen Einfluss auf den Notebook-Markt. Schon eher Erfolg versprechen sich die Hersteller aktuell von SSD. Obwohl die Flash-Speicher, was den Preis angeht, noch nicht mit herkömmlichen HDDs konkurrieren können, scheinen sie sich im Business-Markt langsam durchzusetzen. Lorch spricht von einer momentan starken Nachfrage nach SSD-Speicher, wobei sich der Kauf vor allem für Kunden lohne, die tatsächlich häufig mit ihrem Gerät unterwegs sind. Auch
Panasonic erkennt ein merklich wachsendes Bedürfnis nach SSD, ebenso wie Peter von
Asus, der mit einem «rasanten Wachstum» in der zweiten Hälfte 2012 rechnet.
Acer hingegen spricht von einer «eher zurückhaltenden» Nachfrage.
Windows 8 noch Zukunftsmusik
Die Lancierung von Windows 8, das besonders auch für Touchscreens optimiert sein soll, wird mit Bestimmtheit gewisse Auswirkungen auf den Notebook-Markt haben. Für die Hersteller ist die Erscheinung von Windows 8 aber noch in weiter Ferne und die Folgen für die Geräte-Produktion dementsprechend unberechenbar: «Es wird sicherlich Anpassungen geben, aber Details können wir momentan noch nicht verraten, da der Launch von Windows 8 in der schnelllebigen IT-Welt noch ‹Jahrzehnte› entfernt ist», so Peter. Auch Lorch kann noch keine Prognose dazu abgeben, ob mit Windows 8 der Touchscreen bei Standard-Notebooks vermehrt Einzug erhalten wird. Bei
Panasonic ist man angeblich bereits heute auf das neue Betriebssystem vorbereitet: «Die Mehrheit unserer Produkte sind bereits heute mit einem Touchscreen ausgerüstet. Wir erwarten deshalb keine grösseren Anpassungen im Hinblick auf Windows 8.»
(vs)