Microsoft öffnet Windows-Quellcode weiter

Um Sanktionen durch die EU zu entgehen, will Microsoft nun auch den Server-Quellcode öffentlich machen.
25. Januar 2006

     

Microsoft hat der EU-Kommission vorgeschlagen, künftig auch den Quellcode der Windows-Server für Lizenznehmer zu öffnen. Dies, um den angedrohten Sanktionen durch die EU zu entgehen. Die EU-Kommission hatte Microsoft im Dezember ein tägliches Bussgeld von zwei Millionen Euro angedroht, falls die bereits 2004 verhängten Sanktionen nicht endlich erfüllt würden. Wie Microsofts Chefjurist in Brüssel heute sagte, habe man einen wichtigen Schritt gemacht, mit dem alle Probleme auf einen Schlag gelöst sein sollen. Wie er erklärte, würde Microsoft mit dem Zugang zum Server-Quellcode sogar über die Auflagen der EU-Kommission hinausgehen.


Dieser Meinung sind allerdings nicht alle: Ein EU-Sprecher sagte gemäss Heise Online, dass Microsoft die geforderten technischen Angaben über Server-Schnittstellen bisher nur unzureichend geliefert habe und dass letztlich die Kommission und nicht Microsoft entscheide, ob die Auflagen erfüllt seien. Und ein Sprecher der Free Software Foundation gab bekannt, dass kein Mensch nach dem Quellcode gefragt hätte – vielmehr müsste Microsoft Protokolle zugänglich machen. Er unterstellt dem Konzern sogar die mögliche Absicht, aufgrund des offenen Quellcodes künftig Entwickler der Copyright-Verletzung zu bezichtigen.


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