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Exchange zu Gast bei Freunden

Das Auslagern von Exchange an einen Dienstleister bringt einem Unternehmen zahlreiche Vorteile.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2008/17

     

Wer seine Firmen-Mailboxen auslagern will, hat die Qual der Wahl: Weit über 20 Anbieter tummeln sich allein im Schweizer Markt. Die Unterschiede zwischen den zahlreichen Dienstleistern sind allerdings marginal, wie unsere Marktübersicht zeigt: Die angebotenen Fea­turesets gleichen sich bei den meisten Anbietern aufs Haar, die Preise bewegen sich in sehr engen Grenzen, und eine Setup-Gebühr verlangt kaum noch ein Provider. Entsprechend muss bei der Evaluation des Anbieters genau ins Detail gegangen werden.


Unterschiede im Detail

Einer der augenfälligsten Unterschiede zwischen den sieben berücksichtigten Providern liegt in der Exchange-Version: Während drei Anbieter hier noch mit Exchange 2003 arbeiten, hat der Rest auf Exchange 2007 umgestellt. Diese Version bietet einerseits dem Provider Vorteile: Neben einer einfacheren Administrierbarkeit und Automatisierung stehen hier die bessere Performance und Stabilität sowie die Clusterfähigkeit im Vordergrund, was letztlich auch wieder dem Kunden zugute- kommt.
Für den Kunden bietet Exchange 2007 neben erweiterten Konfigurationsmöglichkeiten eine höhere Bedienerfreundlichkeit, bessere Unterstützung für Mobiltelefone (Push-Mail, Synchronisation), erweiterte Kalenderfunktionen, einen verbesserten Abwesenheitsassistenten und nicht zuletzt deutlich bessere Spam- und Virenschutzfunktionen.
Allerdings lässt sich auch eine Mailbox mit Hosted Exchange 2003 bereits mit Outlook 2007 verwalten. Verschiedene Vorteile der 2007er-Version können so auch bei Hosted Exchange 2003 genutzt werden.


Mail-Synchronisation

Der Abgleich von Nachrichten, Terminen und Kontakten zwischen Server und lokalem Client lässt sich auf verschiedenste Weise bewerkstelligen. Hier werden die Standardmethoden wie POP3, OWA (Outlook Web Access) und OMA (Outlook Mobile Access) von allen Anbietern gleichermassen unterstützt, genauso wie die Synchronisation von Mailbox und Mobiltelefon per ActiveSync. Erstaunlicherweise wird aber Push-Mail nicht von allen Providern angeboten, und nur wenige synchronisieren auch mit anderen mobilen Clients als Windows Mobile.


Erweitern ist teuer

Während der Grundpreis für eine Mailbox bei allen Anbietern bei 18 Franken (Swisscom 19 Franken) liegt und dafür meist ein Gigabyte Platz zur Verfügung steht, zeigen sich die Provider bei den öffentlichen Ordnern unterschiedlich gross­zügig. Sehr deutliche Unterschiede zeigen dagegen die Preise für Speicherplatzerweiterungen: Ein Gigabyte mehr Platz für Mails, Termine und Kontakte kostet je nach Provider zwischen 8 und 48 Franken. Wird der zusätzliche Speicherplatz für öffentliche Ordner benötigt, liegen die Kosten typischerweise gleich hoch wie bei einer Mailbox, es gibt aber auch Provider, die einen höheren Tarif anwenden.


Selber verwalten

Grundsätzlich erlauben die meisten Anbieter dem Kunden, bestimmte Konfigurationsaufgaben selber zu erledigen, bei einigen wird diese Möglichkeit allerdings nur auf Wunsch freigeschaltet. Zu diesen Verwaltungsaufgaben gehört beispielsweise das Eröffnen, Verändern oder Löschen von Mailboxen und öffentlichen Ordnern, aber auch das Aufschalten von Mail-Aliasen, das Setzen von Berechtigungen oder die Erstellung von Regeln und Benachrichtigungen. Wie ein Anbieter aber betont, werden diese Möglichkeiten von weniger als fünf Prozent seiner Kunden genutzt: Offenbar legen die Kunden Wert darauf, dass ihre Mailboxen nicht «bloss» gehostet, sondern auch vom Profi verwaltet werden.




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