InfoWeek-Lesetips
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2005/12
Die exakte Reproduzierbarkeit von Farbe ist eines der grösseren Probleme der digitalen Fotografie: Die verlässlichen Farbinformationen müssen von der Aufnahme in der Kamera oder vom Scan über den Monitor und die Bearbeitung bis hin zum Druck gewährleistet werden können. Wie ein digitaler Workflow mit der Zielsetzung einer konsistenten Farbgebung aufgebaut werden kann, zeigt Tim Grey in seinem Buch, das mit der grundlegenden Farbtheorie und den adäquaten Einstellungen in Photoshop beginnt, bevor sich der Autor der wichtigen Hardware widmet. In umfangreichen Kapiteln philosophiert er über die Auswahl von Bildschirmen, Scannern und Druckern und zeigt in Schritt-für-Schritt-Anleitungen, wie diese profiliert und kalibriert werden. Dabei geht er aber kaum über die Bedienungsanleitungen der entsprechenden Software hinaus. Das Kapitel über Optimierungen zeigt recht kurz, wie Farbkorrekturen vorgenommen werden können, bleibt damit aber hinter spezialisierten Büchern zurück. Praktisch sind dagegen die Checklisten und Beispiel-Workflows im letzten Kapitel. Insgesamt bleibt damit ein zwiespältiger Eindruck: Wer sich bereits mit Farbmanagement beschäftigt hat, wird in Greys Buch wenig Neues finden, für Einsteiger und als Nachschlagewerk ist es dagegen hilfreich – dies allerdings zu einem stolzen Preis.
SQL, Sprache der Datenbanken, ist eigentlich standardisiert. In der Praxis existieren allerdings zahlreiche Dialekte und Implementierungen, die alles andere als standardkonform sind – tatsächlich pflegt fast jeder Hersteller seine eigene Unterart von SQL. SQL in a Nutshell von Kevin Kline, Daniel Kline und Brand Hunt versucht, diese zahllosen Implementierungen einander auf der Basis des aktuellen Standards SQL2003 gegenüberzustellen. Es werden sämtliche Anweisungen von SQL2003 mitsamt Verwendung und Syntax beschrieben und daraufhin die Abweichungen vom Standard in den fünf wichtigen Datenbanksystemen DB2, Oracle, MySQL, PostgreSQL und MS SQL Server aufgezeigt. Verdeutlicht wird die Theorie durch zahlreiche Tabellen und Beispiele. Damit eignet sich das Buch als hervorragende Referenz und als praxisgerechtes Nachschlagewerk für erfahrende Datenbankadministratoren und alle, die sich mit mehr als einem Datenbank-Typ herumschlagen müssen. Wer dagegen SQL lernen will oder nur mit einer bestimmten Datenbank arbeitet, ist mit einem spezialisierten Buch möglicherweise besser bedient.
«Der Bluescreen muss nicht das Letzte sein, was Sie von Ihrem Computer gesehen haben», erklärt der Autor Gunter Wielage zu seinem Buch. In fünfzehn Kapiteln, die grob in die Bereiche Erste Hilfe, Vorbeugung, Optimierung und Tips eingeteilt sind, zeigt er denn auch, wie man seinen Rechner so einrichtet und optimiert, dass es gar nicht erst zu einem Bluescreen kommt.
Jeder Abschnitt beantwortet eine bestimmte Frage und ist in sich
geschlossen, so dass sich ein spezifisches Problem auch ohne Vorwissen oder die Lektüre der anderen Abschnitte lösen lässt. Naturgemäss wird der Windows-Insider viele der Tips und Massnahmen bereits kennen, dennoch gibt es beim Durchblättern immer wieder ein Aha-Erlebnis. Im Gegensatz zu den meisten Windows-Hilfe-Ratgebern ist Wielages Band topaktuell und geht auch auf Probleme mit dem Service-Pack 2 für Windows XP ein. Insgesamt ein gutes Nachschlagewerk, das eigentlich an jeden Computerarbeitsplatz gehört.