Ausgelagerte Spam-Abwehr
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2008/17
Die effektive Bekämpfung von Spam ist kein einfaches Geschäft. Denn es braucht nicht nur viel Know-how zur Auswahl der richtigen Filter, sondern auch einen Systemaufbau, der mit den plötzlich auftauchenden Spamwellen problemlos fertig wird, ohne dass Mails mit grosser Verzögerung ankommen oder die Erkennungsleistung sinkt. Ausserdem muss man sich dauernd auf dem laufenden halten, um die neusten Tricks der Spammer zu kennen und entsprechende Gegenmassnahmen zu entwickeln. Dies kostet Zeit und Geld, ist dabei aber eine Aufgabe, die sich (wie das ganze Messaging an sich) als Commodity relativ einfach und erfolgversprechend auslagern lässt. Denn die wenigsten Unternehmen dürften sich gegenüber der Konkurrenz durch ihren Mailservice oder die Spamabwehr differenzieren.
Anbieter für Managed Anti-Spam respektive Managed E-Mail Security gibt es daher etliche. Man kann sie grob in zwei Gruppen aufteilen: Einmal diejenigen, die für jeden Kunden individuell für die bereits im Haus vorhandene Infrastruktur die Pflege übernehmen oder selber eine Appliance vor Ort installieren und diese dann remote verwalten. Die zweite Gruppe bietet Anti-Spam als gehosteten Service an, der in der Regel für viele Kunden gemeinsam betrieben wird, im Gegenzug aber entsprechende Synergieeffekte, Ausfallsicherheit und bei der Nutzung entsprechender Filter auch eine bessere Erkennungsleistung bietet als einzelne Geräte am Netzwerkperimeter, die ihre Erkenntnisse nur auf das Mail-Aufkommen des jeweiligen Kunden abstützen müssen. Dazu kann man bei einigen gehosteten Services Zusatzdienste erhalten, beispielsweise Continuity (Zwischenspeicherung der Mails bei Ausfall der Kundenserver) oder Archivierung, für die man bei Inhouse-Installationen in der Regel wieder separate Lösungen anschaffen müsste. Für die aktuelle Marktübersicht haben wir uns ausschliesslich auf die gehosteten Services beschränkt.
Bei den gehosteten Services gibt es eine Reihe von Eigenschaften, die (fast) allen Angeboten gemeinsam sind, und andere Eigenschaften, bei denen sich die Anbieter zum Teil stark unterscheiden. Die wichtigsten Punkte:
- Die Systeme des Anti-Spam-Dienstleisters werden in der Regel als primärer MX konfiguriert, der sämtliche Post erhält und diese dann weiterleitet – je nach Anbieter und Konfiguration mit oder ohne Spam- und Viren-Mails. Die Integration als Remote-Filter für bestehende Lösungen wie SpamAssassin wird nur vereinzelt angeboten.