Google hat Ärger: In den USA hat der Suchmaschinenanbieter eine kleinere Firma eingeklagt, nachdem diese Rechnungen für Werbeanzeigen im Wert von über 300'000 Dollar nicht bezahlt hatte. Die Antwort des besagten Unternehmens bestand aber nicht darin, die offenen Schulden zu begleichen, sondern seinerseits Google einzuklagen. Der Vorwurf: Google missbrauche seine Marktführerschaft. Stutzig machte Google laut Medienberichten vor allem die Tatsache, dass eine bekannte Grosskanzlei aus Washington besagte kleine Firma vertritt. Es sei eher ungewöhnlich, dass ein solches juristisches Schwergewicht sich um eine Inkassoklage irgendwo im nirgendwo der USA kümmert, wird der Anwalt von Google zitiert.
Aus diesem Grund ist beim Suchmaschinenbetreiber der Verdacht aufgekommen, dass ein Mitbewerber hinter der Klage und damit auch hinter der Firma und den unbezahlten Rechnungen stecken muss. Die Vermutung ist nun offenbar – wen überrascht's – auf Microsoft gefallen. Das "Wall Street Journal" etwa soll von einem "Stellvertreterkrieg" sprechen. Mit der Klage wolle Microsoft indirekt Informationen für eine Wettbewerbsklage im grossen Stil zusammentragen. Microsoft soll die Vorwürfe, hinter der Klage zu stecken, derweil als unwahr abgetan haben.
Tatsache ist jedoch, dass die Marktdominanz im Geschäft mit der Internetsuche zum Problem für Google werden könnte. Je nach Markt besetzt Google einen Marktanteil von 75 bis 90 Prozent. Die EU-Kommission soll deshalb prüfen, ein formelles Kartellverfahren gegen den Suchriesen zu eröffnen.
(mw)