Business-Pinguin im Mittelpunkt
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2007/14
Wie Linux noch besser für die Unternehmenswelt fit gemacht werden kann, war die dominierende Frage an der LinuxWorld in San Francisco. Kein Wunder, denn Open Source ist schon lange zum grossen Geschäft geworden. Dies belegen Zahlen von IDC, wonach im letzten Jahr 1,8 Mrd. US-Dollar mit Open-Source-Software umgesetzt wurden. 2011 sollen es schon 5,8 Mrd. sein. Bemerkenswert ist dabei laut IDC, dass Unternehmen Open Source mittlerweile nach den gleichen Kriterien bewerten wie proprietäre Produkte.
Als Schlüssel zum Erfolg sehen sowohl Andrew Morton, Maintainer von Linux 2.6, als auch Novell-Boss Ron Hovsepian die Einheit von Linux, die sie in ihren jeweiligen Keynotes beschworen. Morton zerstreute die Angst um eine Zersplitterung des Kernels unter anderem mit dem Verweis auf den geringen Anteil, den die einzelnen Firmen am Gesamtprodukt haben. So stammen gerade einmal 4 Prozent des gesamten Kernels von Intel, obwohl Intel diejenige Firma ist, die am meisten zu Linux beiträgt. Hovsepian forderte dagegen rigidere Standards für Applikationen, denn diese seien es, die Linux dringend brauche. Zwar lobte er die Linux Standards Base. Er forderte aber gleichzeitig stärkere Bemühungen zur Vereinheitlichung, da es noch immer nicht möglich sei, eine Software einmal für Linux zu zertifizieren und dann auf praktisch jeder Distribution problemlos einsetzen zu können.