Just zum Ende der Dreamforce-Konferenz des Konkurrenten Salesforce.com hat SAP die neue On-Demand-Lösung für KMU vorgestellt. Die Software, die bisher A1S hiess und an der der Waldorfer Software-Riese während zweier Jahre laborierte, wird künftig Business ByDesign heissen und SAPs bestehende Produktpalette ergänzen.
SAP positioniert das Produkt als «vollständige und anpassbare On-Demand-Business-Lösung, entwikkelt zur Vereinheitlichung und Rationalisierung der Kernprozesse in mittelgrossen Unternehmen». Es umfasst Funktionen für Finanz, CRM, HRM, Supply-Chain-Management, Supplier-Relationship-Management, Projektmanagement und Compliance-Management und stellt «Executive-Management-Support» zur Verfügung.
Im Moment steht die Lösung nur einer kleinen Anzahl von Kunden und Partnern in den USA, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien und China zur Verfügung. Erst im nächsten Jahr soll sie breiteren Kreisen zugänglich werden. Ein Migrationspfad für bestehende SAP-Kunden ist nicht vorgesehen. Neuartige Funktionen von Business ByDesign lassen sich aber als Prozess-Extensions auf NetWeaver-Basis in bestehende SAP-Installationen integrieren.
Die neue SAP-Lösung wird im Abonnement ab 133 Euro pro User und Monat angeboten und soll sich für Unternehmen mit 100 bis 500 Mitarbeitern eignen (Minimum 25 Lizenzen). Zugänge für begrenzten Zugriff lassen sich ab etwa 50 Euro pro Benutzer und Monat dazumieten.
Konkurrenz lästert
Die Konkurrenz hält wenig von SAPs On-Demand-Software. Friedbert Schuh, General Manager bei Lawson Central Europe, sieht es als «Desaster by Design» an und eine «Mogelpackung, bei der schnell mehr als 200’000 Euro auf fünf Jahre gesehen zusammenkommen, und das bei einem limitierten Funktionsumfang.» Oracle-Chef Larry Ellison hält Business ByDesign für einen völlig verfehlten Ansatz, bei dem es keine Synergien zum ERP-Geschäft gebe.
(ubi)