Kostspieliger Arbeitskomfort
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2008/19
Der Siegeszug der 30-Zoll-Monitore durch die Büros der Unternehmen wird einzig durch die hohen Preise gebremst. Das teuerste Breitbild-Display unserer Marktübersicht stammt von Eizo und schlägt mit 4079 Franken zu Buche. Ebenfalls zu den kostspieligen Geräten gehören die Bildschirme von NEC und Dell. Am günstigsten fahren Anwender mit dem 30-Zoll-Monitor von HP, der mit 1599 Franken als einziger weniger als 2000 Franken kostet. Die Vorteile eines 30-Zoll-Monitors liegen auf der Hand. So können sich die Anwender beispielsweise ein zweiseitiges Dokument anzeigen lassen und darin den Text bearbeiten. Zudem können gleichzeitig und nebeneinander zwei unterschiedliche Dokumente geöffnet und verändert werden. Dies bedeutet vor allem für Power User, Designer und Website-Entwickler eine enorme Arbeitserleichterung.
Der Sichtwinkel beträgt bei allen Bildschirmen sowohl vertikal als auch horizontal 178 Grad und ist somit kaum ein Entscheidungskriterium. Dasselbe gilt bei der Auflösung bei 60 Hz, die bei allen Geräten 2560 x 1600 Pixel beträgt.
Beim Kontrastverhältnis sind die Unterschiede hingegen deutlich. So bietet der Apple-Monitor ein Kontrastverhältnis von 700:1 und das Eizo-Display von 900:1. Der 3008WFP von Dell trumpft derweil mit einem Verhältnis von 3000:1 auf. Das Kontrastverhältnis der restlichen Bildschirme liegt bei 1000:1. Das Kontrastverhältnis zeigt die Fähigkeit eines Bildschirms, ein kontrastreiches und somit farb- und wirklichkeitsgetreues Bild zu erzeugen. Je höher der Kontrast, desto heller und lebendiger wirkt das Bild, was insbesondere für die professionelle Bildbearbeitung entscheidend sein kann.
Wichtig für ein komfortables Arbeiten mit einem Bildschirm ist zudem auch die Grey-to-Grey-Reaktionszeit. Denn je kleiner die Reaktionszeit, desto schneller kann das Bild wechseln, ohne dass es verschwimmt. Die Monitore von HP und LG reagieren mit fünf Sekunden am schnellsten, dicht gefolgt vom SX3031W von Eizo, dem LCD3090WQXi von NEC und dem 305Tplus von Samsung. Der 3008WFP von Dell braucht mit acht Sekunden am längsten, um ein Bild aufzubauen.
Das Thema Green IT ist auch bei den Monitor-Herstellern angekommen. Von den sieben Geräten sind sechs mit dem Energy Star zertifiziert. Einzig HP hinkt hier hinterher, den LP3065 ziert kein Stern für energiesparende Geräte.
Bei Eizo betont man derweil, dass im Zusammenhang mit Green IT nicht nur dem Energieverbrauch Beachtung geschenkt werden sollte, sondern insgesamt dem Ressourcenbedarf und den Emissionen, die bei der Herstellung von LCD-Panels und Flachbildschirmen anfallen. Die Herstellung von LCD-Panels verschlinge viel Energie. Zudem würden für die Produktion auch seltene Rohstoffe gebraucht, sogenannte Gewürzmetalle.
Auch künftig werden Energie-effiziente und stromsparende Monitore ein Thema bleiben. Zudem dürften die Hersteller weiter an schnelleren Reaktionszeiten tüfteln, vor allem von Farbe zu Farbe. LED-Backlights als Hintergrundbeleuchtung werden wohl in keinem der kommenden Modelle fehlen. Und auch die Grösse der Bildschirme ist noch lange nicht am Limit, die Monitore werden in Zukunft noch grösser werden.
Bislang kommen grossformatige TFT-Bildschirme vor allem im professionellen Umfeld zum Einsatz. Hier spielt weniger der Preis als viel mehr die Qualität eine entscheidende Rolle. Senken die Hersteller die Preise, steht der weiten Verbreitung der 30-Zoll-Monitore nichts mehr im Weg.