Freie atmen durch

Selbständigerwerbende IT-Fachleute können sich freuen. Laut der jüngsten Umfrage des deutschen Agenturdienstleisters Gulp lag der durchschnittliche Jahresumsatz der freiberuflich tätigen IT-Experten im Jahr 2005 rund 16 Prozent über dem Wert des Vorjahres. Im Vergleich mit ihren deutschen und österreichischen Berufskollegen kamen dabei die selbständigen Schweizer IT-Spezialisten am besten weg. Sie stellten im Gesamtdurchschnitt 85 Euro pro Stunde in Rechnung, während die Deutschen und Österreicher im Schnitt 66 Euro verlangen konnten.
Gulp-Sprecher Stefan Symanek bewertet diese Entwicklung zwar durchaus positiv, gibt aber zu bedenken, dass man die Steigerung vor dem Hintergrund der mageren Vorjahre «mit einer gewissen Nüchternheit» betrachten sollte. Tatsache ist, dass der leichte Aufschwung bei den selbständigen IT-Spezialisten selber zu einer zuversichtlichen Stimmung geführt hat. 44 Prozent der Befragten erwarten auch für das laufende Jahr höhere Gesamt­einnahmen. Vor Jahresfrist
wollten und konnten sich nur
31 Prozent vorstellen, dass es weiter aufwärts geht.

Gulp bestärkt die Freiberufler in ihrem Optimismus mit dem Hinweis auf den hauseigenen Projektmarkt-Index. Dieser lag im ersten Quartal des laufenden Jahres mit über 21’000 Anfragen zur Besetzung von IT-Projekten mit Selbständigen satte 45 Prozent über den entsprechenden Werten
von 2005.
Am meisten nachgefragt wurden im April in der Kategorie Betriebssysteme allgemeine Unix-Spezialisten, gefolgt von Windows-, Linux-, Solaris- und AIX-Cracks. Bei den Programmiersprachen waren die Java-Experten am meisten gefragt, vor SQL-, C/C++-, ABAP4- und PL/SQL-Spezialisten.
Bei den Datenbank-Kennern stehen die Oracle-Akrobaten besonders hoch im Kurs, gefolgt von den DB2-, SQL-Server-, Sybase- und MS-Access-Experten. Im Feld Internet/Java sind es J2EE-Spezialisten, darauf folgen XML-, HTML-, Weblogic- und JSP-Könner. Für ERP-Projekte waren nicht überraschend die SAP-Experten am verzweifeltsten gesucht.