Panasonic KX-P8415: Farblaserprinter für Preisbewusste

Der Panasonic KX-P8415 ist mit 2800 Franken preisgünstig, hingegen müssen Abstriche hinsichtlich Performance und Qualität hingenommen werden.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2001/03

     

Die Zeit steht auch bei Panasonics Laserdrucker-Abteilung nicht still. Ein gutes Jahr nach dem Release des KX-P8410, der in einem Vergleichstest als Testsieger hervorgegangen ist, wird mit dem KX-P8415 der direkte Nachfolger präsentiert. Der Farblaserprinter wird wie sein Vorgänger für 2800 Franken verkauft, wurde aber in einigen Punkten verbessert.


32 MB gut verpackt

In erster Linie wurde die Druckgeschwindigkeit hinaufgeschraubt. Sie liegt jetzt nach Herstellerangaben bei 5,3 Seiten pro Minute in Farbe beziehungsweise 16 Seiten im Schwarz-weiss-Modus. Auch der Speicher wurde kräftig aufgestockt, von 8 auf 32 Megabyte, maximal bis 288 Megabyte ausbaubar. Neu dazugekommen ist ausserdem eine optionale Duplexeinheit.



Auf den ersten Blick fällt das robuste Gehäuse auf, an dessen Verarbeitung es nichts zu bemängeln gibt. Auch die beweglichen Teile sind durchdacht konstruiert. Angenehm fällt auch die Anzeige mit Hintergrundbeleuchtung auf. Einziger Minuspunkt ist der Papierschacht, der sich leider nicht auf der Frontseite befindet, sondern seitlich unter dem Papierauswurf, mit dem man sich beim Papier Nachfüllen gerne ins Gehege kommt. Schade ausserdem, dass sich der Papierauswurf beim Hochklappen nicht fixieren lässt und man sich mit Klebstreifen für den Transport behelfen muss.





Etwas schneller dürfte es sein

Der Panasonic KX-P8415 ist ein reiner Windows-Printer, was bedeutet, dass die ganze Druckdatenverarbeitung unter Windows geschieht. Der Vorteil: Der Drucker benötigt keine teuren RISC-Prozessoren und kann auf andere Komponenten wie Controller verzichten. Der Nachteil: Die zu übertragenden Datenmengen sind bedeutend grösser, wobei gerade bei komplexeren und grösseren Bildern die Geschwindigkeit in den Keller sackt und Warten angesagt ist, im speziellen, wenn der Drucker über den Standard-Parallelport angeschlossen wird. Abhilfe kann geschafft werden, indem der Parallelport im Bios beispielsweise auf die schnelleren Standards ECP oder EPP umkonfiguriert oder - falls möglich - über die optional erhältliche Netzwerkkarte an ein leistungsfähiges LAN angeschlossen wird. Ein schneller USB-Anschluss wird aber schmerzlich vermisst.



Weitere Zeit kann eingespart werden, indem die Drei-Farben-Option im Druckermenü gewählt wird. Hierbei wird Schwarz zusammengemischt und ein Durchlauf eingespart, wobei die Qualität der Schwarz-Töne aber leidet. Trotzdem lässt sich der Farblaser viel Zeit, bis er den ersten Ausdruck liefert. Wird ein Dokument mehrere Male gedruckt und ist es einmal auf dem Printer, arbeitet das Gerät aber angenehm zügig.




Die effektive Geschwindigkeit ist im Monochrom-Modus ganz akzeptabel: Für ein zehnseitiges Dokument muss etwas mehr als eine Minute gewartet werden. Anders sieht es bei einem A4-Vollfarben-Fotodruck in höchster Qualität (1200x1200 dpi) aus. Hier muss man gut und gerne 15 bis 20 Minuten auf den Ausdruck warten, da das Bild relativ fein gerastert wird.




Farbecht, aber unscharf

Um die Farbqualität der Drucke zu verbessern, wurde von Panasonic das Agfa Colour Management zugefügt. Absolut farbecht werden die Drucke dadurch jedoch auch nicht. In erster Linie scheinen grelle Farben Probleme zu bereiten und weichen vom Original ab. Ansonsten gibt es an der Wiedergabequalität nicht viel zu bemängeln. Vor allem erdige Farbtöne wie Braun oder Grün werden ausgezeichnet dargestellt.Mit der Colour-Management-Option können ausserdem vor dem Print ausgiebige Veränderungen an der Farbwiedergabe vorgenommen werden.



Beim Ausdruck eines Fotos in der höchstmöglichen Qualität kann über die Wiedergabeauthenzität nicht geklagt werden. Der Druck bewegt sich relativ nahe am Original, fällt aber etwas blass aus. Verpixelungen sind trotz der 1200 dpi nach wie vor zu erkennen.




Enttäuschend ist hingegen die Schärfe des Panasonic-Gerätes. Besonders bei Schriften kann nicht von einem gestochen scharfen Druck gesprochen werden, bei genauem Hinsehen kann man von blossem Auge erkennen, dass die Linien und Kanten unschön verfransen.



Ein Pluspunkt des KX-P8415 ist der gerade Papiereinzug vom Mehrzweckfach. Dadurch zeigt sich der Printer äusserst flexibel hinsichtlich der Art und Dicke des Papiers, mit dem er gefüttert wird. Auch Foliendrucke stellen kein Problem dar.


Kostspielige Erweiterungen

Als Erweiterung für den Preis von 1650 Franken ist eine Duplex-Papierkassetteneinheit inklusive 2 Papierkassetten à 250 Blatt erhältlich. Die Duplexeinheit verrichtet ihre Arbeit zuverlässig und zügig. Jedoch ist auch sie nicht vor den altbekannten Papierstaus gefeit.



Für weitere 990 Franken steht ausserdem eine 10/100-Netzwerkkarte zur Verfügung, die zum einen in einem schnellen Netzwerk die Datenübertragungszeit senkt, zum anderen den Drucker softwareseitig um einige nette Gimmicks erweitert. So kann beispielsweise der Tonerinhalt online abgefragt werden, oder man kann sich via E-Mail über einen allfälligen Papierstau oder andere Probleme informieren lassen.




Der Geräuschpegel des eingeschalteten Gerätes ist verglichen mit einem Monochrom-Laser recht hoch - beim Ausdruck hingegen steigt er nur unwesentlich an.




Bei wenig Farbe empfehlenswert

Durch all die beschriebenen Merkmale lässt sich das Einsatzgebiet des Panasonic KX-P8415 relativ klar abstecken. Zweifellos ist der Drucker mit 2800 Franken für einen Laserfarbprinter recht preiswert. Hingegen macht sich der tiefe Preis auch in Qualität und Geschwindigkeit bemerkbar.



Für kleine Auflagen und vor allem für Foto-Prints ist man mit einem Tintenstrahler wesentlich besser und aufgrund des geringeren Anschaffungspreises auch günstiger aufgehoben. Druckt man hingegen viel und farbig und soll es auch bei datenmässig grösseren Prints schnell gehen, lohnt es sich, etwas mehr Geld in den Laserdrucker zu investieren und dafür ein Gerät mit einem implementierten Prozessor zu erhalten.




Für ein KMU mit mittelgrossen Auflagen, das neben Schwarz-weiss-Ausdrucken teilweise auch Farbe auf seinen Prints haben möchte, beispielsweise für Diagramme, macht die Anschaffung eines Low-End-Farblasers wie dem Panasonic KC-P8415 aber durchaus Sinn.



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