HP PhotoSmart C912: Erste Spiegelreflex-Digicam von HP

Die PhotoSmart C912 von Hewlett-Packard zeigt im Sucher exakt, was dann auch tatsächlich aufgenommen wird, und dies zu einem vernünftigen Preis.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2000/42

     

Von Pentax kommt das fotografische Fachwissen, von Hewlett-Packard die Erfahrung im Digital-Imaging-Bereich. Das Resultat heisst HP PhotoSmart C912, bzw. Pentax El-2000 und ist eine Spiegelreflex-Kamera ausgestattet mit einem 2,24-Megapixel-CCD.


Elegantes Aussehen

Die amerikanisch-japanische Co-Produktion kommt im eleganten Gehäuse daher. Sie ist in den Farben schwarz und silber gehalten und ähnelt sehr den herkömmlichen Spiegelreflex-Kameras. Die Spiegelreflex-Technologie bietet den grossen Vorteil, dass in Sucher und Display tatsächlich das gezeigt wird, was dann auch aufgenommen wird.



Die C912 hat ein stattliches Gewicht von 680 Gramm, liegt aber gut in der Hand. Alle Funktionstasten sind für lange und kurze Finger leicht erreichbar.




Die Digicam wird mit zwei Handbüchern ausgeliefert: Das eine mit einer Kurzübersicht, die alle Schritte zur schnellen Inbetriebnahme der Kamera beschreibt. Das andere, ausführliche Benutzerhandbuch befindet sich leider auf einer CD-ROM zusammen mit dem Fotobearbeitungsprogramm.



Mit dem nach oben schwenkbaren 2-Zoll-LCD-Monitor lassen sich Motive einfach knipsen, für die sonst Verrenkungen nötig wären. Geblitzt wird mit dem eingebauten, aufklappbaren Blitzgerät. Allerdings verfügt die Kamera auch über einen Blitzschuh für einen externen Blitz.



Die Menüführung, auf den ersten Blick ein wenig verwirrend, stellt sich dann aber als logisch bedienbares Element heraus. Mit dem runden Multifunktions-Wippschalter und den drei unteren Softkeys kann jeder Menüpunkt leicht angewählt werden.



Im Playmodus werden die Bilder mit einem Informationsbalken für Datum, Zeit, Aufnahmemodus sowie Blende und Verschlusszeit angezeigt.



Häufig gebrauchte Features wie die zehn möglichen Belichtungsarten werden über das Wählrad eingestellt. Für die drei Bildeinstellungen, Einzelbild, Serienbild und Intervall hat die Kamera einfach zu erreichende Druckknöpfe.



Der optische Sucher ist demjenigen einer Spiegelreflexkamera ähnlich und hat einen Dioptrienausgleich. Auf dem eingebauten Monitor werden Informationen zum Kamerastatus, beispielsweise zur Anzahl der freien Bilder auf der Speicherkarte und zur Blitzbetriebsart, angezeigt.




Lichtstarkes Objektiv

Die C912 verfügt über ein lichtstarkes Dreifach-Zoom (34 bis 107mm), das durch ein digitales Zweifach-Zoom ergänzt wird. Schade nur, dass das Objektiv nicht austauschbar ist. Bedient wird das Zoom durch Drehbewegung am Objektiv selber, wie man es auch von analogen Kameras her gewohnt ist. Erwähnenswert ist auch das 49-mm-Gewinde für optional erhältliche Filter und Adapter.



Auf der Status-LCD-Anzeige werden durch verschiedene Ziffern und Symbole Informationen zu Bildtyp, Timer-Betriebsart, Autofocusbereich, Blitzbetriebsart und Batterie-Ladezustand angezeigt. Der Fotograf ist damit jederzeit im Bild, welche Einstellungen gerade aktiv sind.




Gespeichert werden die Bilder auf der mitgelieferten 16-MB-CompactFlash-Karte Typ II. Die Spiegelreflex-Digicam ist auch mit IBMs Microdrives kompatibel und bietet damit bis zu einem Gigabyte Speicherplatz.



Fotos können im JPEG- oder verlustfrei komprimiert im TIFF-Format gespeichert werden. Dabei besteht die Möglichkeit, im JPEG-Format zwischen den Qualitäten "good", "better" und "best" zu wählen. Je nach Format und Komprimierung finden zwischen 2 und 46 Fotos auf der 16-MB-Karte Platz.



Auf den PC übertragen lassen sich die Daten sowohl über eine USB-Schnittstelle, als auch über das HP-Infrarotprotokoll JetSend. Zudem verfügt die C912 über einen PAL/NTSC-Videoausgang.



Für eine problemlose Übertragung der Bilder sorgt die mitgelieferte Software. Leider wird die Kamera nicht als Zusatz-Laufwerk ins Windows-System eingebunden. Statt dessen wird das externe Programm HP-PhotoSmart aufgerufen, was die Handhabung erschwert und Zeit kostet.



Durch vier Batterien vom Typ AA wird die C912 mit Strom versorgt. Der Vorteil dieser Stromlieferanten ist, dass sie überall erhältlich sind und somit auch im Ausland jederzeit problemlos ersetzt werden können. Die Batterien halten bei gelegentlichem Einsatz von Monitor und Blitz laut Herstellerangaben für bis zu 100 Bilder. Leider nicht mitgeliefert sondern nur optional erhältlich sind Akku, Ladestation und Netzgerät.


Ausgezeichnete Bildqualität

Die Bildqualität der PhotoSmart C912 ist trotz der "nur" 2,24 Megapixeln ausgezeichnet. Schärfe und Auflösung sind ebenfalls hervorragend. Bildrauschen ist bei starker Vergrösserung kaum festzustellen, allenfalls nur im hohen Empfindlichkeitsbereich. Fast gänzlich eliminieren lässt sich das Rauschen bei Aufnahmen mit geringerer Empfindlichkeit. HP nutzt für die Bildverbesserung bereits in der Kamera ihre ASIC-Technologie und weitere innovative Imaging-Technology-Elemente, die die Bildqualität steigern und eine natürliche Farbwiedergabe bei unterschiedlichsten Lichtverhältnissen garantieren.



Als besondere Features bietet die Digitalkamera von HP die Möglichkeit für Tonaufnahmen von bis zu 45 Sekunden pro Bild/Bildserie, sowie eine Fernsteuerung, S/W-Modus, Sepiatönung und Serienbild-Modus (3/Sekunden).




Alles in allem ist die HP PhotoSmart C912 eine Kamera, die in Sachen Bildqualität durchaus mit 3,3-Megapixel-Cams (Nikon Coolpix 990, Olympus Camedia C3030 und Canon Powershot G1) mithalten kann. Allerdings vermissen wir gerngesehene Features wie einen drehbaren Monitor, einen mitgelieferten Akku und auswechselbare Objektive.



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