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Der Erfahrung einen Wert geben


Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2010/01

     

Das schweizerische duale Bildungssystem kennt die 3- oder 4-jährige Lehre als beruflichen Einstieg: Der Lehrabschluss mit dem eidg. Fähigkeitszeugnis (EFZ) belegt die erworbenen Kompetenzen als Fachfrau oder Fachmann. Rund 70 Prozent der Jugendlichen begehen diesen Weg, über 70‘000 jährlich. Die Verbände setzen sich sehr für die Pflege dieser Grundbildung ein: Allein in den letzten vier Jahren wurden über 100 Berufe aktualisiert. Dass die schweizerische Grundbildung im internationalen Wettbewerb an der Spitze liegt, wird an jeder Berufsweltmeisterschaft belegt, letztmals im September 2009 in Kanada, wo auch die Informatiker Weltmeister wurden.



Entsprechend schwierig ist es für Berufsleute ohne EFZ, beim Stellenwechsel ihre Kompetenz zu belegen. Es ist halt immer so: Ein eidg. Zertifikat sagt mehr als 1000 Worte. Zudem belegt der Lehrabschluss viel Informatik-Konzeptwissen, im Gegensatz zum kurzfristigen Produktewissen entsprechender Firmenzertifikate. Jetzt hat die Informatik ein Angebot für die vielen Quereinsteiger, ebenso das EFZ zu erwerben. Unlängst wurde der Pilotbetrieb der «Validierung von Bildungsleistungen Informatiker/-innen» erfolgreich abgeschlossen. Der Kanton Zürich hat diese Möglichkeit ins Standardangebot aufgenommen und bietet interkantonal an. Es geht nun eine gute Chance für Quereinsteiger/-innen auf, sich auch mit dem eidg. Fähigkeitszeugnis als «gelernte Informatikerin/Informatiker» auszuzeichnen.



Das geschieht über eine selbst erstellte Kompetenzenbilanz und ein Referenzprojekt, in welchen aufgezeigt wird, dass man das Niveau der Lehrabsolvent/-innen in Bezug auf fachlichem, sowie methodischem und systematischem Vorgehen erreicht. Zwei Experten prüfen die Angaben und verifizieren sie in einem Fachgespräch. Wenn die Kompetenzen in der ganzen Breite erreicht sind, wird das EFZ ausgehändigt. Andernfalls belegt ein Bildungsnachweis den erworbenen Stand und zeigt die Lücken, die danach geschlossen werden sollen.



Das Angebot ist nun vorhanden, das Informatik-Bildungskonzept umfasst nun sämtliche Teilgebiete des Berufsbildungsgesetztes. Es gilt nun, diese aktiv zu nutzen – zum Vorteil des Informatikstandortes Schweiz.








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