CH-Informatikausbildung ist Weltklasse
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2009/11
Drei Schweizer Informatiker haben an der Berufs-WM WorldSkills in Calgary äusserst erfolgreich gearbeitet. Mit Gold- und Bronzemedaille und einem Diplom führen sie gemeinsam mit Brasilien die Weltrangliste über 33 Nationen an, nach Punkten sind sie sogar absolute Weltmeister. Dass die Schweizer Informatiker ganz vorne mitmischen, ist neu.
Mitte Oktober fanden die Schweizermeisterschaften statt – 54 Absolventen und Lernende traten an. Auch hier konnte eine deutliche Leistungssteigerung festgestellt werden. Der Erfolg ist darauf zurückzuführen, dass SwissICT/i-ch die Ausbildung der Informatiklernenden 2005 in der ganzen Schweiz neu strukturiert und nach einem handlungsorientierten Modulkonzept aufgebaut hat.
Statt Grundlagen der Informatik etc. werden heute auf betriebliche Tätigkeiten ausgerichtete Elemente bearbeitet: „Einen Internet-Server in Betrieb nehmen“ beispielsweise. Oder „eine Applikation objektorientiert entwerfen und implementieren“.
Die Lernenden erlernen das grundlegende Konzept und bearbeiten an konkreten Beispielen und einem gängigen Produkt entsprechende praxisnahe Aufträge im Umfang von 1200 bis 1400 Lektionen. Die Betriebe können sie dann direkt in den Arbeitsprozess integrieren; da wird vertieft, Routine erworben und die Kompetenzen weiter gesteigert.
Eine Anzahl Module stehen für sie zur Auswahl bereit – die Betriebe wählen aus und reden mit. Und wie die Betriebe neue Kompetenzen erwarten, können ohne Änderungen der Reglemente neue Module bereitgestellt werden, so wie das aktuell an acht neuen Fällen geschieht. Das System ist höchst flexibel, geht auf die Bedürfnisse der Betriebe ein (soweit diese ihre Bedürfnisse auch melden, resp. regelmässig stattfindende Umfragen auch beantworten) und produziert mit Hilfe der Betriebe Weltmeister!
Was wollen wir mehr? Mehr Lehrstellen!