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Besucherschwund an der Topsoft

Die Herbstausgabe der Topsoft in Winterthur verzeichnete deutlich weniger Besucher. Dementsprechend konsterniert waren insbesondere die kleineren Aussteller.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2009/10

     

Messen erleben aktuell harte Zeiten. Dabei bildet auch die Schweizer Business-Software-Messe Topsoft keine Ausnahme. Die Herbstausgabe der Veranstaltung in Winterthur, die am 23. und 24. September stattfand, musste sich mit weit weniger Besuchern zufriedengeben als noch im Vorjahr. Mit rund 1850 Personen kamen rund 15 Prozent weniger Besucher als 2008, wie die Messeleitung mitteilt. Die meisten Aussteller beklagten sich denn bei der Frage nach ihrem Topsoft-Fazit auch über eben diesen Besucherschwund. Frank Promberger, Senior Sales Manager Regionalleiter Schweiz von Winterheller, zeigte sich über die Besucherzahlen enttäuscht und bekundete, dass seine Erwartungen nicht erfüllt wurden. Derselben Meinung waren Donato Melillo, Vertriebszuständiger bei Habel, und Hogalog-Geschäftsführer Markus Brüniger, die beide der Meinung waren, dass es besser laufen könnte.


Weniger Grund zur Klage sah derweil François Berger, CEO von Nvinity Software Schweiz. Er habe sich aber auch um die Leute bemüht und bereits im Vorfeld der Messe Termine abgemacht. Ohne Vorbereitungen wäre es schwierig geworden, gibt Berger zu. Auf dieselbe Taktik setzte auch Godesys-Vorstand Godelef Kühl. Er betonte auch, dass es die Messen heute allgemein schwierig hätten, da die Unternehmen nicht mehr darauf angewiesen seien, um an neue Kunden zu kommen. Andreas De Luigi, Head of Sales Medium Business von Sage erklärte derweil, dass man die Topsoft als Marketing-Investition betrachten müssen. Sage sei daher mit bescheidenen Erwartungen an die ganze Sache herangegangen. In Bern, wo die Frühlingsausgabe der Topsoft stattfindet, habe es mehr Besucher gehabt. Diese Messe liege aber vom Zeitpunkt her besser, so De Luigi.


Opacc-Vertriebsberater Adrian Bauer zufolge war der Donnerstag schwächer als der Mittwoch. Insgesamt komme man aber auf das Niveau vom vergangenen Jahr. Dies liege aber sicher auch daran, dass man Opacc kenne. Auch bei Microsoft konnte man sich nicht über mangelndes Interesse beklagen. Man sei hier, um Dynamics NAV zu promoten, und die ERP-Lösung für KMU stosse auf grosses Interesse. Dementsprechend ausgebucht waren auch die Verkäufer am Stand der Redmonder. Allerdings bemängelt Microsoft den neuen Veranstaltungsort. Oerlikon, wo die Topsoft bis 2007 durchgeführt wurde, sei nur schon auf Grund der Bahnhofsnähe besser gewesen. Ausserdem passe der Open-Expo-Teil irgendwie nicht in das restliche Messekonzept. Gut vorstellen könnte man sich beim Software-Giganten aber die Verkürzung der Veranstaltung auf einen Tag. Dieser Vorschlag stammt von Promberger von Winterheller. Dieser rät ausserdem, den Anlass anders zu bewerben, zum Beispiel als ERP-Messe mit BI.


Wenig begeistert vom Vorschlag einer eintägigen Topsoft zeigt sich Veranstalter Cyrill Schmid: «Das wäre ein riesiger Aufwand und eine enorme Materialschlacht.» Ausserdem müssten die Leute dann an diesem Datum auch wirklich Zeit haben für einen Messebesuch. Die Mehrheit begrüsse die zweitägige Messe. Klar könne man sich mehr Besucher wünschen, «dafür haben wir beim ERP-Kongress Fortschritte gemacht und auch die Praxisarena entwickelt sich gut», so Schmid weiter. Alles in allem sei man also zufrieden.


(abr)


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