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Ob LCD, DLP oder LCOS: Stromsparendere, hellere, kontrastreichere und günstigere Projektoren sind gefragt.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2009/10

     

Der Projektoren-Markt ist derzeit hart umkämpft, die Marktsituation schwierig – gerade im B2B-Bereich. Nicht zuletzt deshalb hat sich Toshiba auf Anfang Oktober aus dem Geschäft zurückgezogen. Dass es nicht einfach ist, bestätigt auch Giordano Sticchi, Branch Office Manager von Epson in der Schweiz: «Der Projektorenmarkt ist aufgrund der wirtschaftlichen Lage in den letzten Monaten spürbar unter Druck geraten. Insbesondere grosse Unternehmen schieben ihre Investitionen noch auf.» Mittelfristig wachse aber die Nachfrage nach Business-Projektion wieder, glaubt Sticchi.


Das Angebot ist trotz allem immer noch gross, wie die vorliegende Marktübersicht mit zehn Business-Projektoren der führenden Hersteller zeigt. Vertreten ist das ganze Spektrum an Display-Technologien, also sowohl Beamer mit DLP (Digital Light Processing), LCD (Liquid Crystal Display) und LCOS (Liquid Crystal on Silicon).


Alle Projektoren weisen eine XGA-Standardauflösung (1024x768 Pixel) auf und verfügen über eine Leuchtstärke, die zwischen 3000 und 4000 ANSI-Lumen im Normal-Modus liegt (Ausnahme: Optoma EX774N mit 4300).



Preise, Kontraste und Leuchtstärken

Was im Vergleich zu älteren Marktübersichten direkt auffällt, ist, dass mit Hitachi ein Hersteller von LCD-Projektoren punkto Kontrast deutlich Boden auf die DLP-Konkurrenz gut machen konnte. Hitachis CP-X3010EN bringt es auf einen Kontrast von 2000:1 und liegt damit an dritter Stelle, gleich hinter den beiden DLP-Modellen P7270i von Acer sowie EX774N von Optoma.


Preislich sind die drei angesprochenen Projektoren alle in der selben Region angesiedelt, was man gesamthaft betrachtet nicht sagen kann: Die Preisunterschiede sind recht gross und reichen von Geräten für rund 1800 Franken bis zu Projektoren, für die man bis zu 5300 Franken bezahlen muss.


Die Unterschiede lassen sich aber erklären. Zum einen ist bei vielen der preiswerteren Modelle wie denjenigen von Casio, Hitachi oder Sanyo die Leuchtstärke geringer als bei den anderen und liegt bei 3000 ANSI-Lumen. Andererseits zeichnen sich die teureren Projektoren durch andere, herausragende Leistungen aus: So bietet das teuerste Modell in der Übersicht, der VPL-FX40 von Sony, beispielsweise die mit Abstand grösste Bilddiagonale und weist den geringsten Geräuschpegel auf. Der zweitteuerste Projektor, der NP1250 von NEC, hat die deutlich grösste Projektionsdistanz, kombiniert mit der grössten Keystone-Korrektur sowie LAN- und WLAN-Schnittstelle.


Energieeffizienter wollen sie sein

Wohin geht der Trend im Bereich Business-Projektoren? Kleiner, heller, kontrastreicher, leiser, stromsparender? Diese Frage stellte das Swiss IT Magazine den zehn in der Marktübersicht vertretenen Herstellern. «Stromsparender auf jeden Fall. Das Thema Umwelt oder ‹grün› ist in aller Munde», meint Gianluigi Ganzaroli, Key Account Manager bei Sanyo Schweiz. Dem stimmt Klaus Auerboeck, Director Channel Sales Dach bei NEC Display Solutions Europe, zu: «Gefragt sind Modelle, die einerseits höchste technische Ansprüche erfüllen, andererseits aber auch wirtschaftlichen und energieeffizienten Einsatz mit sich bringen.»


Doch wie «grün» sind die zehn hier vorgestellten Projektoren? Das grünste Modell in der Marktübersicht stammt von Casio. Der kompakte und leichte Beamer verbraucht im Normalmodus 220 Watt. Mehr als doppelt so viel Strom «frisst» das Spitzenmodell von NEC, nämlich 460 Watt.


Die Lampenlebensdauer ist praktisch überall identisch, fast alle Hersteller geben 2000 Stunden im Normalbetrieb an. Ausser Hitachi: Die 210-Watt-UHP-Lampe soll bis zu 3000 Stunden durchhalten, im Eco-Modus sogar 6000. Apropos Eco-Modus: Alle Hersteller bieten heute diese Möglichkeit. Dabei büsst man je nach Projektor zwischen 600 und 900 ANSI-Lumen an Leuchtstärke ein, verlängert aber die Lampenlebensdauer um die Hälfte oder sogar das Doppelte und spart Strom.



WXGA löst XGA langsam ab

Neben dem Trend zu «grüneren» Projektoren, glaubt Günter Grefen, General Division Manager Professional Visual Products von Casio, dass sich die Entwicklung weiter zu kleineren und helleren Geräten fortsetzen wird. Ausserdem stellt er fest, dass sich die Auflösung der verkauften Geräte langsam von XGA zu WXGA verlagert. Diese Beobachtung machen auch Giordano Sticchi und Gianluigi Ganzaroli. Dieser glaubt weiter, dass die LED-Projektoren langsam kommen. «Noch fehlen aber bezahlbare, leistungsfähige Geräte mit genügend Helligkeit», so der Ganzaroli. Klaus Auerboeck ergänzt die Trend-Liste noch um ein paar technische Features, die er kommen sieht: Umfangreiche Netzwerkfunktionalität, Virtual Remote über VGA oder Wechselobjektive und LensShift. Man darf gespannt sein.

(mv)


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