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Green-IT-Zertifikatfür Unternehmen

Deutsche Unternehmen können ihre IT einer Prüfung unterziehen und eine Zertifizierung in Sachen Green-IT erhalten. Das Angebot soll bald auch für Schweizer Firmen zugänglich gemacht werden.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2009/04

     

Grün sein ist in. Anbieter wie Anwender schreiben sich das Thema auf die Fahne und nutzen jede Gelegenheit, ihre Bemühungen in Sachen Nachhaltigkeit in die Öffentlichkeit zu tragen. Die «Grüne Welle» hat mittlerweile alle möglichen Unternehmensbereiche von Firmen erfasst, von der Beschaffung der Rohstoffe über die Ausstattung der Büroräumlichkeiten und die Reisegewohnheiten der Manager bis hin zur Unternehmens-Informatik. Bisher herrscht aber in vielen Gebieten der kreative Wildwuchs von Marketingfachleuten, der oft – abgesehen von wenigen löblichen Ausnahmen – einer objektiven Beurteilung nicht standhält.



Die auf die Nutzenoptimierung von Unternehmens-IT spezialisierte Experton Group bietet deshalb seit neustem in Deutschland ein Bewertungs- und Zertifizierungsverfahren für Unternehmens-IT an, die die aus Anwendersicht relevanten Themen ins Zentrum rückt:



➤ Effiziente Nutzung der Hardware (Konsolidierung, Virtualisierung)



➤ Energieeffiziente Hardware (Rechenzentren und Clients)



➤ Energieeffiziente Kühlung (Rechenzentren Klimatechnik)



➤ Abwärmenutzung (Heizung, Warmwasser)



➤ Effizienter Einsatz von IT, um die Umweltbelastung in den einzelnen Abteilungen der Firma zu reduzieren.



«Das grösste Einsparungspotential besteht beim Platz- und Energiebedarf», sagt Wolfgang Schwab, Senior Advisor bei Experton. «Um mit der Beurteilung zu beginnen und den Zertifizierungsprozess anzustossen, sollten die Unternehmen bereits Effizienz-Labels evaluiert und einen Entscheid bezüglich der Strategie gefällt haben», führt Schwab aus. Des weiteren ist die Mindestvoraussetzung, dass bereits erste Virtualisierungs-Massnahmen abgeschlossen und weitere begonnen worden sind.



Besonders im Netzwerkbereich bestehen «dramatische Unterschiede» bei den diversen Herstellern. Gewisse Produkte würden doppelt soviel Strom verbrauchen wie andere vergleichbare, sagt Schwab. Somit sei es für die meisten Unternehmen kaum mehr möglich, in Zukunft den vor 10 bis 15 Jahren gültigen Messwert für den Stromverbrauch in Rechenzentren von 1,5 KW/m2 einzuhalten.



Bei der Nutzung der Abwärme für die Zertifizierung drückt man laut Schwab öfter Mal ein Auge zu – ganz einfach deshalb, weil der Aufwand von Massnahmen zur Abwärmenutzung mit dem Erreichbaren oft nicht vereinbar sei. Deshalb empfehle sich, die Leistung im Vergleich zur Abwärme zu optimieren.



In Deutschland bietet Experton die «Assessments» und Zertifizierungen zusammen mit dem Verein Derka an. In der Schweiz ist man derzeit auf Promo-Tour bei Grossfirmen, sucht aber noch einen Zertifizierungspartner. Bis Ende Jahr, schätzt Schwab, sollte die Green-IT-Zertifizierung auch für Schweizer Unternehmen angeboten werden.




Green-IT an der Orbit-Konferenz

Am 15. Mai, dem letzten Tag der Orbit-Zoom-Days-Konferenz 2009, dreht sich alles um Green-IT. Angefangen mit einer Keynote von WWF-Berater Dennis Pamlin über die Verleihung des «Green IT Awards» bis hin zu den vielen Seminaren kommen alle relevanten Aspekte wie Energieeffizienz, Nachhaltigkeit oder Virtualisierung zur Sprache. Anmeldungen zu den Seminaren werden ab Anfang April auf www.zoom-days.ch entgegengenommen.








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