Das sogenannte "Pay or Consent"-Modell von
Meta, das europäische User vor die Wahl stellt, personalisierte Werbung auf Basis personenbezogener Daten zu erhalten oder gegen Bezahlung die Nutzung der Daten zu unterbinden, wird von der Europäischen Verbraucherorganisation (BEUC) scharf kritisiert. Die Organisation
schreibt, dass das Vorgehen Metas ihrer Ansicht nach gegen das Gesetz zu digitalen Märkten verstösst. Begründet wird das mit dem Argument, dass Meta irreführende Praktiken anwendet, um Nutzer zu der von Meta bevorzugten Option (Datennutzung) zu lenken. Darüber hinaus steht der Vorwurf im Raum, dass Meta den Service für jene Nutzer verschlechtert, die sich gegen die Verwendung der personenbezogenen Daten aussprechen.
Agustín Reyna, Generaldirektor des Europäischen Verbraucherverbandes, sagt: "Unserer Ansicht nach geht Meta nicht auf das grundlegende Problem ein, dass den Nutzern von Facebook und Instagram eine faire Wahlmöglichkeit geboten wird. Stattdessen argumentiert
Meta, dass das EU-Recht eingehalten werde, während die Nutzer weiterhin zum verhaltensorientierten Anzeigensystem gedrängt werden." Die BEUC hat sich daher an die zuständigen EU-Behörden gewandt, und erklärt, dass Meta sich nicht innerhalb des gesetzlichen Rahmens bewegt.
Die Anschuldigungen sind nicht neu. Auch die EU-Kommission hat eine Untersuchung gegen Meta eingeleitet, weil sie der Ansicht ist, dass das optionale Bezahlmodell des Tech-Konzerns nicht mit dem Digital Services Act korrespondiert ("Swiss IT Magazine"
berichtete). Das Ergebnis der Untersuchung, die im März 2024 gestartet wurde, wird spätestens im März dieses Jahres erwartet.
(dok)