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Swiss Made Software: IT für die Fitness
Quelle: Mañana

Swiss Made Software: IT für die Fitness

In Fitness-Centern dominiert häufig noch Excel oder ein Applikationen­salat. Das Start-up Mañana will dem Markt mit einer All-in-One-Lösung die Schweizer Fahne aufpflanzen.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2024/12

     

Das Versprechen moderner Software, dem Nutzer Zeit für sein Kerngeschäft zu verschaffen, wird leider nicht immer erfüllt. Ein Bereich, in dem das mit etwas Cleverness jedoch durchaus möglich ist, ist die Ablösung von Excel als Allzweck-Notnagel. Die SaaS-­Applikation PIA-Fitness des Berner Start-ups Mañana will genau das mit einer Speziallösung für Fitness-Center erreichen.

«Eigentlich wollten wir nur eine App bauen, um das Coaching im Center zu unterstützen. Interessiert waren die Firmen aber vor allem an einer All-in-One-Lösung», so Mañana-Mitgründer Fabian Hegg. So wurde binnen drei Jahren aus einem Nebenprojekt eine eigene Firma. «Die App bauten wir in unserer Freizeit für einen Kollegen, der ein eigenes Center führt. Als wir versuchten, diese an andere Studios zu verkaufen, wurde schnell klar, dass es Raum für etwas Grösseres gibt.»


Mit der Entwicklung begann das Start-up im November 2021, seit Januar 2024 ist die fertige Lösung auf dem Markt. «Einer der Firmenmitinhaber ist im Vorstand des Schweizerischen Fitness- und Gesundheitscenter-Verbands SFGV und brachte das nötige Fachwissen mit», erklärt Hegg. PIA-Fitness beinhaltet die Module Training, Event, Besprechung, Abonnement, Finanzen und Check-in.

Nahe am Kunden

So können zum Beispiel Bilder und Videos direkt in Trainingspläne integriert werden. Der Trainer kann den Kunden beim Training filmen und ihm so Gedächtnisstützen zur Verfügung stellen. Den individuellen Plan kann der Kunde dann via App auf seinem Handy ansehen. Gleichzeitig ist so der Trainingsfortschritt für alle Beteiligten sichtbar. Die App zeigt auch an, wenn der letzte Termin bereits länger her ist oder die Verlängerung des Abos ansteht. «So hat der Trainer auch eine grössere Nähe zum Kunden. Für viele kleinere Studios ist die Betreuung ein klarer USP», erklärt Hegg.

Die App hilft auch, die Rentabilität hochzuhalten: Der Kunde erhält via App und QR-Code Zutritt zum Studio. So muss der Check-in nicht immer besetzt sein. Ausserdem können so Zutrittszeiten für bestimmte Kundengruppen geregelt werden: «Minderjährige dürften nicht zu unbetreuten Zeiten trainieren oder man kann Abos anbieten, die ein anderes Pricing für Stosszeiten haben», so Hegg.


Thema Abonnements: Die Rechnungen werden in PIA-Fitness erstellt und verschickt. Via Bexio-Anbindung werden die Kontoeingänge automatisch abgeglichen. Ebenfalls direkt angebunden ist die Theke. «Hier denkt jeder zuerst an Proteindrinks. Allerdings werden so auch viele Abos verkauft. Das ist alles integriert mit dem Kassenabschluss, den das System automatisch macht», erklärt Hegg. Solche Details in der Entwicklung zu berücksichtigen, geht nur, wenn man von Anfang an mit der Branche zusammenarbeitet.

Ebenfalls wichtig sind Arbeitszeiten und Events: Mit Hilfe von PIA-Fitness kann der Betreiber genau die Auslastung planen. Events und andere Angebote werden via App angeboten und die Kunden können sich hier per Klick registrieren. Das hilft, Events zeitnah zu organisieren und auch zu sehen, ob es genügend Teilnehmer gibt.

Online-Abos abschliessen

Das PIA-Fitness-Team ist mittlerweile auf vier Personen angewachsen und plant die nächsten Entwicklungsschritte: «Bald kann man ein Abo online abschliessen und, so das im Interesse des Centers ist, unmittelbar Zugang haben und loslegen», so Hegg. Gerade bei kleinen Studios hat die Technik noch nicht überall Einzug gehalten und PIA-Fitness öffnet gewissermassen die Türen – auch ohne, dass ein Neukunde einige Tage auf den Badge in der Post warten muss.


Als weiteren USP sieht man bei Mañana die Kundenähe in Bezug auf Support: «Der Markt wird zurzeit vor allem von ausländischen Anbietern dominiert. Da es wenig Wettbewerb gibt, konnten sich diese viel Kreativität bei der Preisgestaltung erlauben», schmunzelt Hegg. Hier sieht Mañana deshalb die Chance, den Markt aufzurollen. Das Start-up sieht sich als lokale Alternative – nicht nur programmiertechnisch, sondern auch am Telefon und bei der Weiterentwicklung der Software. «Wenn man so nah am Kunden ist, muss man das ausnutzen», schliesst Hegg.


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