SP, Grüne und AL haben ein Postulat an den Zürcher Gemeinderat übermittelt, welches knapp mit 62 zu 57 Stimmen an die Stadtregierung überwiesen worden ist. Dies
berichtet der "Tages Anzeiger". Das Anliegen der linksgrünen Parteien ist der Ausbaustopp von Werbeflächen im öffentlichen Raum. Insbesondere digitale Werbescreens seien aus ökologischen Gründen und den steigenden Strompreisen problematisch. Sie stehen gemäss den Postulanten dem Klimaziel netto null bis 2040 diametral entgegen.
Die politische Mitte sowie die Bürgerlichen reagierten heftig auf das Postulat. Die Vorwürfe reichen von "antiurban" über "antikapitalistisch" bis hin zu "konsumkritisch". Das Gegenlager kontert, dass Werbung für Wirtschaft und Politik ein wichtiges Instrument sei. Ausserdem drohe das Geschäft ansonsten ins Internet abzuwandern, wo die amerikanischen Tech-Giganten die Gewinne einstreichen würden.
Darüber hinaus finanzieren sich die Stadt sowie die VBZ unter anderem mit den Werbeeinnahmen. Diese fallen jedoch entgegen den Behauptungen der Gegner nicht weg, da die Postulanten lediglich einen Ausbaustopp und keinen Rückbau fordern. Ausserdem, so Dominik Waser (Grüne), sollte die Stadt mit gutem Beispiel vorangehen, wenn sie die Bürger zum Stromsparen aufrufe.
(dok)