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WLAN - Luxus oder Must-have?
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WLAN - Luxus oder Must-have?

Von Hans-Dieter Wahl

Ein WLAN erleichtert den Büroalltag und ist somit heute in vielen Unternehmen bereits selbstverständlich. Es gibt aber auch einige Punkte, die man unbedingt beachten muss, damit das kabellose Netzwerk nicht zum kabellosen Albtraum wird und vor allem durch Störungen, Probleme bezüglich IT-Sicherheit oder hohe Kosten auffällt.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2016/06

     

Manche Unternehmer fragen sich, ob ein WLAN-Netz in ihrer Firma notwendig ist oder ob man darauf verzichten kann. Andere wiederum haben Bedenken, dass ein WLAN-Netz eventuell ein Sicherheitsrisiko darstellt und Angriffe auf die IT erleichtert. Die erhöhte Mobilität heutzutage fordert jedoch in vielen Unternehmen bereits ein drahtloses Netzwerk. Bei der Nutzung von Tablet-PCs ist beispielsweise ein WLAN-Netz notwendig, um einen Zugang ins Internet bereitzustellen. Aber auch normale Notebooks werden laufend kleiner und immer mehr Hersteller verzichten bewusst auf eine Ethernet-Anschlussmöglichkeit. Wer dann unbedingt einen Ethernet-Anschluss benötigt, muss zusätzliche Adapter oder teure Docking Stations kaufen.
Viele Unternehmen haben inzwischen ihre Betriebsabläufe mit Hilfe von WLAN-fähigen Endgeräten optimiert. Das fängt beim Handel oder Logistikbetrieben an, die ihre Ware mit Hilfe von WLAN-Barcode-Scannern kommissionieren und damit Zeit und Geld sparen. In Krankenhäusern wird heute mit Hilfe von Tablet-PCs die digitale Krankenakte bei der Visite geführt und damit die Erstellung der notwendigen Dokumentation vereinfacht.

Nicht zu empfehlen: Geräte aus Consumer-Bereich

Im Gastronomiebereich ist ein lückenloses WLAN schon seit längerer Zeit Pflicht, um Bestellungen im Restaurant drahtlos am Tisch aufzunehmen und in die Küche zu übertragen. Hier werden die Laufwege des Servicepersonals reduziert und jeder Kellner kann so mehr Tische bedienen, ohne dass die Servicequalität leidet. Aber auch im normalen Büroalltag hilft ein funktionierendes WLAN-Netz den Arbeitsalltag zu erleichtern, um zum Beispiel drahtlos seine E-Mails auch während einer Besprechung abzurufen.
Bei fast allen Anwendungen ist es aber wichtig, dass das WLAN-Netz in allen Bereichen beziehungsweise Räumen des Unternehmens lückenlos zur Verfügung steht, um einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten. Damit das Netz auch wirklich ohne Unterbrechung oder Störung zur Verfügung steht, ist es wichtig, dass Verfügbarkeit und Performance auch lückenlos überwacht werden. Daher kommt heute nur ein WLAN-System in Frage, dass über ein WLAN-Management verfügt (mehr dazu ab Seite 32). Geräte aus dem Consumer-Bereich gehören nicht in Unternehmen, die ihr WLAN-Netz gewerblich verwenden.

WLAN – aber sicher

Auch beim Thema WLAN und IT-Sicherheit haben, wie eingangs erwähnt, manche Verantwortliche in Unternehmen noch Bedenken. Die Zeiten, in denen die via WLAN übertragenden Daten ebenfalls von nicht autorisierten Personen problemlos mitgelesen werden können, sind jedoch vorbei. Technologien wie WPA2-PSK und WPA2-Enterprise bieten hier ausreichend Schutz. Dennoch bietet das WLAN-Netz weitere Angriffspunkte, besonders durch den Umstand, dass das Funknetz auch ausserhalb des Betriebes sichtbar ist. Auch hier stellt ein professionelles WLAN-Management die Hilfsmittel bereit, um derartige Angriffe zu vereiteln.
Zu erwähnen ist weiter, dass auch ein verdrahtetes Netz zahlreiche Angriffsmöglichkeiten bietet. Das fängt bei offen zugänglichen Ethernet-Dosen des hausinternen Netzes im Besucher-Besprechungsraum an und geht weiter mit dem Betrieb von ungesicherten Switches. All diese Unzulänglichkeiten ermöglichen es Industriespionen beispielsweise, problemlos einen Mirror-Port zu schalten, um so an Unternehmensdaten zu gelangen.
Moderne Industriespione werden aber wahrscheinlich weder über die hausinterne Ethernet-Verkabelung noch über das WLAN angreifen, sondern stattdessen anonyme Phishing-Mails absetzen, um Trojaner oder ähnliche Schadsoftware zu installieren.

Kosten einsparen durch Reduktion der Verkabelung

Wenn ein Unternehmen neben seiner strukturierten Ethernet-Verkabelung auch ein WLAN-Netz benötigt, ist natürlich mit zusätzlichen Kosten zu rechnen. Beschliesst ein Unternehmen aber bei einem Umzug oder bei Neugründung, die strukturierte Verkabelung zu reduzieren, wird man bereits bei der Installation Kosten einsparen können. In diesem Fall würden dann zum Beispiel nur die Drucker und die WLAN Access Points mit Ethernet angesteuert und Desktop-Arbeitscomputer, Notebooks sowie
Tablet-PCs über WLAN angebunden. Selbst bei höchsten Ansprüchen bezüglich der Performance kann man bei Verwendung der modernen 802.11ac-Technologie zehn bis 20 Arbeitsplätze problemlos über einen einzigen WLAN Access Point bedienen.
Wenn wir uns nun die eingangs gestellte Frage noch einmal vor Augen halten, so sehen wir, dass das WLAN in den Unternehmen oder Unternehmensbereichen längst angekommen ist und unabdingbar für die vorhandenen Prozesse ist. Und mehr noch, in manchen Unternehmen ist das WLAN bereits ein unternehmenskritisches Element, ohne das es nicht geht. Selbstverständlich wird es aber immer noch Bereiche im Unternehmen geben, die zur Erfüllung ihrer Aufgaben kein WLAN benötigen – beispielsweise der Blumenhändler auf dem Wochenmarkt.

Der Autor

Hans-Dieter Wahl ist Business Line Manager WLAN bei Bintec Elmeg. Das in Nürnberg ansässige Unternehmen beschäftigt rund 150 Mitarbeiter und gehört zur spanischen Teldat Group. Im Angebot findet man Kommunikationslösungen in den Bereichen IP Access, Security, Sprache und WLAN. Darüber hinaus liefert Bintec Elmeg auch skalierbare und flexible Lösungen für die Filialvernetzung sowie Produkte und Lösungen im Carrier- und Service-Provider-Umfeld. www.bintec-elmeg.com


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