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Eigene Server an Profis auslagern

Von Gaby Stäheli

Mit dem Outsourcing der eigenen Server kann man sich vieler Sorgen entledigen. Die vorliegende Co-Location-Marktübersicht zeigt, welche Anbieter einem dabei helfen.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2014/07

     

Die zunehmende Nachfrage nach Cloud-Diensten beschert auch den Co-Location-Anbietern in der Schweiz steigende Umsätze. Immer mehr Service Provider betreiben Business Software wie CRM oder ERP für ihre Kunden und mieten dafür entsprechend benötigte Flächen in Rechenzentren. Co-Location-Services richten sich dabei an Firmen, die ihre eigene Hardware kontrollieren, nutzen und warten, diese aber in einem sicheren Rechenzentrum einstellen wollen. Sie teilen sich somit die Kosten für Strom, Klimatisierung und Bandbreite mit anderen Mietern. Die Unterbringung der Rechner erfolgt in eigens dafür konzipierten, klimatisierten, videoüberwachten und alarmgesicherten Räumen. Gaslöschanlagen und auch USV gehören dabei in der Regel zum Standard.

Marktübersicht
In unserer Marktübersicht finden Sie 28 Co-Location-Anbieter aus der Schweiz im Überblick.

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Geografische Nähe und Unabhängigkeit

Auf den ersten Blick unterscheiden sich die Angebote der Co-Location-
Anbieter in der Schweiz nur geringfügig, wobei die Marktübersicht nicht abschliessend ist. Es gibt noch einige weitere lokale Service Provider, von denen leider keine Angaben zu ihrem Angebot eingegangen sind. Umso mehr versuchen die Unternehmen mit regionaler Nähe zu punkten. «Für uns spielt der lokale Charakter eine sehr grosse Rolle. Vor allem im KMU-Umfeld ist den Kunden ein Rechenzentrum mit geografischer Nähe sehr wichtig», meint Walter Pfiffner von Colobâle in Pratteln. Allerdings verschärft sich mit neuen Playern auch die Wettbewerbssituation, vor allem im Grossraum Zürich, wo sich mehr als die Hälfte der in der Schweiz verfügbaren Rechenzentrumsfläche konzentriert. Hier spielen andere Faktoren eine Rolle. Branchen-Urgestein Frits van der Graaff von IX Swiss betont den Vorteil von Schweizer Rechenzentren, die völlig unabhängig und ohne amerikanische Muttergesellschaft im Rücken agieren können: «Unabhängige Schweizer Rechenzentren haben den Vorteil, dass sie nicht dem USA Patriot Act unterstellt sind und ihre Server somit vor dem Zugriff von NSA & Co. geschützt sind. Dies wird besonders von Unternehmen mit sensiblen Kundendaten geschätzt.»

Direkt oder via Service Provider

Co-Location wird von einigen Rechenzentrums-Betreibern direkt angeboten, aber auch durch Wiederverkäufer und Service Provider, die sich dort einmieten. Die Rechenzentren bieten im Direktverkauf meist nur komplette oder halbe Racks und sogenannte Cages (in sich abgeschlossene Räume) an. Wer weniger als ein 1/4-Rack mit 10 Höheneinheiten (HE) möchte, der kann diese als einzelne HE – oft auch Pizzabox genannt – bei einem Service Provider beziehen. Green.ch bietet als eine der wenigen Ausnahmen in der Schweiz beides an.
Beim Vergleich der Kosten für Racks oder Höheneinheiten muss auch immer ein Blick auf die damit angebotene Übertragungsbandbreite und auf die Stromkosten geworfen werden. Hier unterscheiden sich die einzelnen Angebote deutlich. So kann ein Rack auf den ersten Blick teurer als bei einem anderen Anbieter sein, dafür sind Stromkosten und eine hohe Bandbreite bereits enthalten.

Ohne Betriebsunterbrüche

Wenn von Redundanz und Sicherheit die Rede ist, dann spricht man auch von Tier-III- und Tier-IV-Rechenzentren (mehr dazu ab Seite 36). Obwohl einige wenige Rechenzentren Tier IV anbieten, scheint dieses Angebot laut Aussage verschiedener Anbieter aus Kostengründen bei den meisten Schweizer Kunden noch kein Thema zu sein.
Abschliessend lässt sich also sagen, dass es sich immer lohnt, für den individuellen Bedarf mehrere Offerten einzuholen, egal wie ähnlich sich die verschiedenen Angebote auf den ersten Blick sind.

Offerten als Dienstleistung

Das Offertenportal Gryps hat sich darauf spezialisiert, KMU und Privaten bei der Beschaffung von Office-Equipment und Dienstleistungen zu unterstützen. Dazu nimmt Gryps Unternehmen die Suche nach dem passenden Anbieter ab und holt für sie Offerten ein. Das KMU muss dazu lediglich einen Fragebogen ausfüllen, um dann drei individuelle Offerten von Anbietern aus der Region zu erhalten. Die Bandbreite von möglichen Produkten, die man sich via Gryps offerieren lassen kann, reicht dabei vom Treuhänder über Telefonanlagen bis hin zu IT-Service-Dienstleistungen oder Suchmaschinenoptimierung. Für Kaufinteressenten ist die Dienstleistung kostenlos, Anbieter zahlen für den erhaltenen Kontakt eine Gebühr. Weitere Informationen unter www.gryps.ch.

Kommentare
Sehr interessantes Schwerpunktthema mit unvollständiger Übersicht der Co-Location-Anbieter. Eine Bemerkung zu den TIER-Levels. In der Übersicht wird bei einigen Anbietern von Tier 3 oder sogar Tier 4 Redundanzen gesprochen. Das mag sehr wohl so sein, doch zertifiziert sind in der Schweiz nur 3 Data Centers: Tier 3: green.ch mit DC in Lupfig Tier 4: Swisscom mit DC in Bern Wankdorf, BrainServe mit DC in Crissier. (Stand 8.8.2014)
Freitag, 8. August 2014, Roy Leemann



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