Swisscom erhöht Bandbreite Ende Jahr auf 1 Gbit/s
Quelle: Swisscom

Swisscom erhöht Bandbreite Ende Jahr auf 1 Gbit/s

Swisscom treibt die Breitband-Entwicklung voran und beginnt Anfang 2014 mit dem Ausbau der neuen Technologie Vectoring. Zudem erhöht der Telco im FTTH-Bereich die Bandbreite per Ende Jahr auf 1 Gbit/s. Ermöglicht wird dies durch eine neue Internet-Box, die Swisscom selbst entwickelt hat.
12. September 2013

     

Swisscom hat im Rahmen einer Medienveranstaltung verraten, wie sich der Telco seine Breitband-Zukunft vorstellt. Denn laut Interims-CEO Urs Schaeppi verdoppelt sich der Breitbandbedarf alle zwei Jahre. "Swisscom investiert deshalb jährlich rund 1,5 Milliarden Franken in die Netzinfrastruktur", so Schaeppi. Damit der Aufbau der erforderlichen Netzinfrastruktur schnell vonstattengehen kann, setzt Swisscom auf eine Vermischung der verschiedenen Technologien und Glasfaseransätze. Eine neue Technologie ist dabei das Vectoring der Kupferleitungen. Dabei handelt es sich laut Schaeppi um eine Software-Technologie, mit der die Bandbreite verdoppelt werden kann, weil sie die Interferenzen zwischen den verschiedenen Datenströmen beseitigt und es so weniger Störungen gibt. Anfang nächstes Jahr beginnt Swisscom mit dem Ausbau von Vectoring bei Fibre to the Curb (FTTC), also dort, wo die Glasfaserleitung bis zum Quartierverteiler verlegt wird und die restlichen Meter bis in den Haushalt mit den bestehenden Kupferleitungen bewältigt werden. Bei FTTC sind bislang Bandbreiten von bis zu 50 Mbit/s möglich, mit Hilfe von Vectoring sollen später 100 Mbit/s realisiert werden.
Doch auch bei den restlichen Glasfaser-Modellen arbeitet Swisscom daran, die Bandbreiten zu erhöhen. Bei Fibre to the Street (FTTS), womit Swisscom dieses Jahr beginnen wird und wo die Glasfaser bis kurz vor das Gebäude verlegt wird, sind aktuell bis zu 100 Mbit/s möglich, ab 2016 will Swisscom die Geschwindigkeit aber auf 500 Mbit/s erhöhen. Beim Fibre to the Building (FTTB) wird die Glasfaser bis ins Gebäude verlegt. Dies erlaubt aktuell Bandbreiten von bis zu 100 Mbit/s, ab 2016 sollen schliesslich 500 Mbit/s möglich sein. Und beim Fibre to the Home (FTTH), wo die Glasfaser bis in die Wohnung gezogen wird, will Swisscom bereits ab Ende 2013 die Bandbreite auf 1 GBit/s erhöhen. "Mit diesem Mix wollen wir die Bandbreite in der ganzen Schweiz erhöhen", so Schaeppi.


So will Swisscom bis Ende 2015 2,3 Millionen Wohnungen und Geschäfte mit Ultrabreitband versorgen. Für rund 800'000 Wohnungen und Geschäfte bedeutet dies, dass sie dank Vectoring von 100 Mbit/s profitieren können, während über 500'000 Wohnungen und Geschäfts mittels FTTS und FTTB ebenfalls 100 Mbit/s zur Verfügung stehen. Zudem will Swisscom bis in zwei Jahren eine Million Wohnungen und Geschäfte mittels FTTH erschliessen. Auch die ländlichen Regionen und die Berggebiete sollen erschlossen werden, verspricht Schaeppi. Der Interims-CEO betont aber auch, dass es dazu "noch etwas Innovation braucht".

Neue Internet-Box für 1 Gbit/s

Ermöglicht werden soll die Bandbreite von 1 Gbit/s mit einer neuen Internet-Box. "Die Internet-Box ist ein neuer Router, den Swisscom selbst entwickelt hat", so Schaeppi. Und der Interims-CEO ergänzt: "Dabei handelt es sich um eine Plattform der Zukunft, die es uns erlaubt, schneller und flexibler zu sein, wenn es um neue Produkte-Features geht. Bei der Entwicklung haben wir uns auf die Kundenwünsche wie Geschwindigkeit, Zuverlässigkeit, Sicherheit und Mobilität konzentriert."


Die Internet-Box unterstützt den neuesten WLAN-Standard 802.11ac und ist damit sogar für künftige Datenübertragungsraten von 1,3 Gbit/s gerüstet. Zudem bietet der Router eine Funktion, die per Knopfdruck ein Gäste-WLAN errichtet, sowie über ein Kinderschutz-Feature, welches die Surfzeiten der Kinder regelt. Eltern können damit genau bestimmen, von wann bis wann ihre Kinder mit welchen Geräten surfen können. Zu einem späteren Zeitpunkt soll dann auch die Möglichkeit zur Sperrung gewisser Themengebiete eingeführt werden.
Des weiteren ermöglicht die Internet-Box Telefonate in HD-Qualität, verfügt sie doch über eine eingebaute Dect-Basisstation. 2014 sollen dann auch Telefone im zur Box passenden Design eingeführt werden. Zudem kann die Internet-Box auch als zentraler Speicher verwendet werden. Sie verfügt zwar nicht über eine integrierte Festplatte, erlaubt aber via USB 3.0 das Anschliessen von externen Festplatten und ist ausserdem mit einem SD-Speicherkarten-Slot ausgerüstet. Die darauf gespeicherten Dateien stehen, sobald die Festplatte oder die SD-Karte an die Internet-Box angeschlossen wird, auf allen im Heimnetzwerk mit der Box verbundenen Endgeräten zur Verfügung. Zudem sind die Daten mit Google Drive oder Dropbox in die Cloud synchronisierbar und eine App von Swisscom erlaubt es, auch von unterwegs auf die Daten auf der Box zuzugreifen.

Gemanagt wird die Internet-Box über ein Webportal, das unter anderem eine Übersicht über die angeschlossenen Geräte bietet sowie die Kinderschutzeinstellungen ermöglicht. Zudem verfügt die Box über ein Display, was dem Kunden die Handhabung noch weiter erleichtern soll.


Ende Oktober startet Swisscom einen Pilotversuch mit der Internet-Box mit mehreren Tausend Teilnehmern. Kunden mit einem FTTH-Anschluss steht die Internet-Box dann per Ende 2013 zur Verfügung. Zu einem späteren Zeitpunkt soll die Internet-Box dann auch für Kupferkunden bereitgestellt werden. (abr)


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Kommentare
Die Swisscom ist in der Netzadaptergesellschft stehen geblieben. Warum kein Netzanschluss 230 V / Schutzklasse II (Eurostecker)?
Montag, 16. September 2013, Egon Huber

(Auch die ländlichen Regionen und die Berggebiete sollen erschlossen werden, verspricht Schaeppi). Toll, dann bekommt auch das Tessin endlich FTTH ( Locarno).
Freitag, 13. September 2013, Peter Bösch

Enteuschend, unter grossen getöse kündiget Swisscom eine Wunderbox an die nicht mal das bietet was die Fritzbox schon seit seit Jahre kann. Diese kann noch weit mehr. Wen wunderts dass die Möglichkeiten der Fritzbox die das eigene Geschäft tangieren wie z.B. TVA funktion und volle Voip unterstützung nicht übernommen wurden. Schlecht kopieren und als selbt erfunden verkauft.
Donnerstag, 12. September 2013,



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