SAP bleibt auch in der Schweiz auf Erfolgskurs. Der Softwarekonzern gibt für die Schweiz zwar keine Quartalszahlen bekannt, doch Stefan Höchbauer (Bild), Managing Director
SAP Schweiz gibt gegenüber "Swiss IT Magazine" preis: "Wir haben im dritten Quartal ein Wachstum erzielt." Trotz des starken Frankens habe man in keiner Branche eine Zurückhaltung gespürt, so Höchbauer weiter. Dies, obwohl viele SAP-Anwender in der Schweiz erst im Oktober Euro-Rabatte für die Wartungskosten forderten. Bisher hat SAP lediglich die Preise für die Standardsoftware der aktuellen Währungssituation angepasst (
Swiss IT Magazine berichtete).
Das Wachstum sei in der Schweiz über alle Branchen recht gleichmässig verteilt, so Höchbauer. Obwohl typischerweise der Banken- und Versicherungsbereich eher Ende des Jahres investiere. Auch neue Lösungen wie die SAP-Cloud und Mobility-Computing werden von Schweizer Firmen nicht weniger genutzt als in anderen Ländern. Höchbauer will zwar auch hier nicht konkret werden, sagt dazu nur: "Wir repräsentieren den DACH-Markt gut."
Der grösste Teil des Umsatzes stammt bei SAP jedoch nach wie vor aus dem Geschäft mit den traditionellen Technologien. Das Unternehmen macht derzeit weltweit mit neuen Lösungen wie In-Memory, Mobility und Cloud rund 10 Prozent des Umsatzes. "Viele Schweizer Kunden beziehen vorerst einzelne Bereiche wie beispielsweise Finance & Controlling oder Recruiting aus der Cloud", so Höchbauer. Auch im Bereich Mobility sei die Schweiz "nicht rückstelliger als andere Länder." Was die In-Memory-Technologie Hana angeht, welche seit zwei Tagen für die breite Masse verfügbar ist, sieht Höchbauer auch in der Schweiz einige Anwendungsbereiche: Bereits seien in der Pharma- und Chemie-Branche grosse sogenannte "Proof of Concepts", also eine Art Machbarkeitstudien, am laufen. Die Namen der Unternehmen will er nicht nennen. Auch im Retail könne Hana für Einzelhändler, die ihre Preise derzeit im Rekordtempo den lokalen Gegebenheiten anpassen müssen, eine grosse Hilfe sein: "Das sind prädestinierte Anwendungsgebiete", meint Höchbauer. So gibt er sich auch für das kommende Jahr optimistisch: "Unser Ziel ist es, schneller zu wachsen als die Konkurrenz." Anders gesagt: SAP will der Konkurrenz an den Kragen.
(dv)