Swisscom-CEO Carsten Schloter rechnet damit, bis Oktober sein CEO-Amt bei Fastweb an das frühere Management zurückgeben zu können. Fastweb war wegen mutmasslicher Steuerhinterziehung und Geldwäscherei in die Schlagzeilen geraten (Swiss IT Magazine berichtete). Mit hoher Wahrscheinlichkeit würden jetzt aber keine neuen Fakten an die Oberfläche kommen, weshalb das Ruder wieder an das frühere Management zurückgegeben werden könne, erklärte Schloter gegenüber der "Sonntags Zeitung".
Ausserdem ist es Swisscoms erklärtes Ziel, Cablecom beim Digital-TV zu überholen. "Ich habe dem Management-Team gesagt, dass wir eine Riesenfete schmeissen werden, wenn wir die Kundenzahl von Cablecom beim Digitalfernsehen bis Ende Jahr knacken." Dies sei jedoch sehr anspruchsvoll, Cablecom hatte Mitte Jahr über 400'000 Kunden. Eine Preissenkung sieht Schloter allerdings nicht vor, schliesslich lägen die Kosten für Swisscom-TV nur vier Franken über dem Analog-Angebot von Cablecom.
Auf das iPhone 4 angesprochen, erklärt Schloter, bereits stundenlang telefoniert zu haben, ohne Empfangsproblem festgestellt zu haben. "Mein Gefühl ist, dass der Empfang etwa gleich ist wie beim letzten iPhone". Allerdings ist er mit Apples Markteinführung nicht zufrieden. Die Swisscom habe bislang nur etwa zehn Prozent des Volumens, das das Unternehmen absetzen könnte, verkauft. Dies, weil nicht genügend Geräte geliefert wurden. Die mangelnde Transparenz sei frustrierend. Swisscom subventioniere das iPhone von allen Handys nur deshalb am stärksten, weil die Umsätze rund 30 Franken höher sind als bei Durchschnittskunden. "iPhone-Kunden sind also wirtschaftlich sehr interessant", so Schloter im Interview mit der "Sonntags Zeitung".