Fantastic gibt auf

Der Ex-Börsenstar Fantastic soll liquidiert werden, weil keine Investoren gefunden wurden. Das Unternehmen ist dank dem erfolgreichen Börsengang noch immer schuldenfrei.
16. Dezember 2003

     

Ein weiterer Ex-Börsenstar wirft das Handtuch: Der Verwaltungsrat der Zuger Fantastic Corporation hat entschieden, das Unternehmen zu liquidieren. Diesen Vorschlag will der VR den Aktionären am 20.1. unterbreiten. Das Unternehmen sei immer noch schuldenfrei, so der Verwaltungsrat, und eine ordentliche Schliessung ermögliche es, das verbliebene Unternehmensvermögen zu verkaufen und so den Ertrag für die Aktionäre möglicherweise zu erhöhen.

Fantastic entwickelte Technologien, um datenintensiven Content (Video, Ton, Bilder) über Breitbandmedien auf PCs oder Fernsehschirme zu übertragen.
Mitgründer und VR-Präsident Peter Ohnemus kommentiert: "Die hohen UMTS-Lizenzgebühren haben einen grossen Teil des Investitionspotenzials aus der europäischen Telekommunikationsindustrie abgezogen und die Entwicklung unserer Industrie um viele Jahre zurückgeworfen. Diese Entwicklung liess sich bei der Gründung sowie beim Börsengang von 1999 nicht absehen. Wir erwarten heute, dass es für Breitbandprodukte sowie für die neuen Enterprise Content Delivery Networks-Lösungen für grosse Unternehmen in ein bis zwei Jahren eine verstärkte Nachfrage geben dürfte. Leider ist es uns in den letzten Monaten und Wochen nicht gelungen, Investoren zu finden, die bereit gewesen wären, diese Zeit zu überbrücken."


Fantastic war 1996 gegründet worden und liess sich im September 1999 an der Frankfurter Börse kotieren. Zu seinen Glanzzeiten beschäftigte das Unternehmen deutlich über 300 Mitabeitende und hatte einen Börsenwert von fast 10 Mrd. Franken. Der Börsengang spülte rund 140 Millionen Dollar in die Kassen der Zuger, die seither nach und nach verbrannt wurden. Per 30.9.2003 betrug die Gesamtbilanzsumme (Liquide Mittel und Anlagevermögen) noch 6,34 Mio. Dollar.


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