Viag will UMTS-Milliarden zurück

Nach der UMTS-Versteigerung herrscht bei den Telekoms in Deutschland Katerstimmung.
20. Oktober 2000

     

Absurder geht es nicht mehr: Der deutsche Telekom-Konzern Viag Interkom hat die deutsche Bundesregierung aufgefordert, einen Teil des Betrages für die UMTS-Lizenzen zurückzugeben. Die hohen Kosten für die UMTS-Lizenzen würden das potentielle Wachstum des "Arbeitsplatzmotors Telekom" verringern, meinte Viag-Interkom Chef Maximilian Ardelt kaltschnäuzig.
Viag Interkom ist allerdings direkt mitbeteiligt an den hohen Kosten für die UMTS-Lizenz, hat der Konzern doch während der Versteigerung munter mitgeboten. Nun wird die Lizenzvergabe per Versteigerung generell kritisiert.
Profiteur der Entwicklung könnte schliesslich die Swisscom-Tochter Debitel sein, die sich aus der Versteigerung zurückgezogen hatte. Die Lizenzinhaber werden nämlich dringend möglichst viele Kunden benötigen und ihre UMTS-Dienste an Wiederverkäufer möglicherweise weit unter den Gestehungskosten anbieten müssen.
Gestern startete übrigens die Versteigerung der UMTS-Lizenzen in Italien. Man wird sehen, ob die Carrier weiterhin bereit sind, Milliarden für ein Geschäft hinzulegen, bei dem man weder Kunden noch Produkte kennt.


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Vor wem mussten die sieben Geisslein aufpassen?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER