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Das Backup macht der Mann im Mond


Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2003/16

     

Nervtötende Zeitgenossen wünscht man sich für die endgültige und sichere Entsorgung auf den Mond. Genau dahin will ein Silicon-Valley-Start-up nun auch unsere Daten schicken. Nicht im Alpenbunker - wie uns einst Mount10 weismachen wollte - sondern auf dem Erdtrabanten sind nämlich lebenswichtige Datenbestände vor jeglichen irdischen Katastrophen wirklich sicher, so die Überzeugung von TransOrbital. Eine einleuchtende Idee, und wenn es nach dem Fahrplan der Company geht, wird sie schon im nächsten Jahr Realität.



Bereits haben sich die Kalifornier die nötigen Lizenzen beschafft, um ihren TrailBlazer Lunar Orbiter genannten Server- und Storage-Array-Transporter vom russischen Raumfahrtszentrum in Kasachstan auf den Mond zu schicken. Beim ersten Flug sollen erst einmal persönliche Andenken und Kostbarkeiten für 2500 Dollar pro Gramm dem Mann im Mond zur sicheren Aufbewahrung übergeben werden. Ab der zweiten Mission sollen dann auch Datenspeicher für das ultimative Backup und Recovery auf dem Erdtrabanten plaziert werden. Das Hin- und Herschicken der Daten ist per Funkverbindung geplant.




Irdische Speicherspezialisten, wie etwa EMC, sind allerdings skeptisch: Das Hauptproblem beim Backup sei weniger der absolut sichere Ort, als die Geschwindigkeit mit der Systeme wiederhergestellt werden können. Zudem stellt sich die Frage, wie die Datenspeicher im Orbit mit der kosmischen Strahlung zurecht kommen. Diese setzt nämlich den NASA-Geräten im All dermassen zu, dass zur Zeit viel Geld investiert wird, um selbstheilende Chips zu entwickeln. Abgesehen davon: Wieviele Backup-Daten sind schon 2500 Dollar pro Gramm wert?




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