LTE in ersten Feldtests

Die Netzausrüster testen den designierten UMTS-Nachfolger LTE und erreichen problemlos Datenraten über 100 Mbps.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2008/20

     

LTE basiert auf Orthogonal Frequency Division Multiplexing (OFDM) für den Downlink, Single Carrier Frequency Division Multiple Access (SC-FDMA) für den Uplink und Multiple-Input-Multiple-Output-Antennentechnologie (MIMO), wie sie von der nächsten WLAN-Generation 802.11n bekannt ist. Mit Bandbreiten von bis zu 20 Mhz mit maximal 4 Übertragungsströmen pro Richtung sollen theoretisch Datenraten von bis zu 300 Mbps im Downstream und 75 Mbps im Upstream bei Latenzzeiten um 5 ms ermöglicht werden.



Wie ein Feldtest von Ericsson in Stockholm zeigt, liegen die in der Praxis erreichbaren Werte nicht allzu weit davon entfernt. Für den Feldtest wurde eine LTE-Basisstation auf dem Dach des Hauptsitzes montiert und ein passender Empfänger auf einem Transporter. Mit diesem sind die Ericsson-Ingenieure dann in einem Umkreis von 4 Kilometern durch die schwedische Hauptstadt gekurvt und haben verschiedene Antennen- und Übertragungskonfigurationen bei Geschwindigkeiten zwischen 5 und 120 km/h mit und ohne Sichtverbindung zur Antenne getestet.




Die erreichten Datenraten sind beachtlich: 170 Mbps bei 2x2 Übertragungsströmen und einer Bandbreite von 20 MHz, 100 Mbps oder mehr bei identischer Konfiguration und Fahrt auf der Autobahn. Ausserhalb des 4-Kilometer-Radius lag die Datenrate immerhin noch bei 40 Mbps. Mit 4x4-Übertragungsströmen und einer Bandbreite von 10 MHz konnten noch über 130 Mbps gemessen werden. Bei einem maximalen LTE-Ausbau mit 4x4-Übertragungsströmen und einer Bandbreite von 20 MHz wären demnach bis zu 260 MHz machbar. Allerdings weisen die Ericsson-Ingenieure darauf hin, dass die Durchsatzraten stark von den Bedingungen, der Distanz zur Basisstation und des Einsatzes von MIMO abhängig sind.
Ebenfalls gemessen wurde die Leistung auf Anwendungsebene (2x2 bei 20 MHz): Der TCP-Durchsatz lag während 50 Prozent der Zeit mindestens bei 40 Mbps, bei 10 Prozent der Zeit sogar über 100 Mbps.



Eine Demonstration von Nortel und T-Mobile, die in Bonn durchgeführt wurde, kam zu vergleichbaren Werten. Ausserdem zeigte sie, dass der Handhover zwischen zwei LTE-Zellen bereits, abgesehen von ein wenig Package Loss, reibungslos funktioniert.




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