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Netzwerken mit der LED

Konvergenz der anderen Art: Wissenschaftler wollen Leselampen in Access Points verwandeln.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2008/19

     

Drahtloser Datenaustausch mit Licht ist keine neue Idee – man denke nur an die TV-Fernbedienung, die mit Infrarot mit dem TV kommuniziert. Doch Durchsetzen konnte sich die Technologie bislang nicht. Trotzdem arbeiten nun unter anderem Forscher der Universität Boston an einer Neuauflage des Lichtnetzwerks – dieses Mal auf der Basis von LEDs und sichtbarem Licht. Damit wollen sie nicht weniger, als die Welt der Drahtlosnetzwerke revolutionieren. Ihr Rezept: Lampen sollen nicht nur Licht spenden, sondern gleichzeitig Daten übertragen.


Sie machen sich zu diesem Zweck die hohe Reaktionszeit des Auges zu Nutze: Wenn man die LEDs nur schnell genug ein- und ausschaltet, kann man Daten übertragen, ohne dass das Auge es registriert und man sich in eine Disco versetzt fühlt. Gemäss den Wissenschaftlern aus Boston lassen sich für den Anfang Bandbreiten zwischen 1 und 10 Mbps erreichen – langfristig sollen die LEDs aber so schnell wie herkömmliche Funknetzwerke werden. Die Verbindung mit dem Netzwerk wird über ein herkömmliches Netzwerkkabel realisiert.



In ihrem Konzept sehen die Forscher gleich mehrere Vorteile: Niedrigerer Energieverbrauch, Verzicht auf separates Netzwerk-equipment oder eine höhere Sicherheit gegen Lauschangriffe, da Licht im Gegensatz zu Funk nicht durch Wände dringt. Der grösste Vorteil dürfte aber sein, dass LEDs bereits in unzähligen Geräten und sogar Autolichtern stecken und somit potentiell in der Lage sind, miteinander zu kommunizieren. So könnte ein Auto den nachfolgenden Wagen beispielsweise über eine Bremsung in Kenntnis setzen. LEDs könnten aber auch an Orten eingesetzt werden, wo Funk keine Option ist, beispielsweise in Flugzeugen.




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