PowerPC-Chips für jedermann


Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2004/08

     

Big Blue hat verlauten lassen, man wolle die Architektur der PowerPC-Prozessoren offenlegen, so dass andere Unternehmen sie zur Basis für eigene Chipdesigns machen können. Es gehe aber keinesfalls darum, eine eigentliche Open-Source-Strategie auf Hardware-Ebene zu fahren. Vielmehr handle es sich um eine Erweiterung der On-Demand-Strategie - die Kontrolle über den RISC-Kern bleibt bei IBM.



Eine Firma wie Cisco beispielsweise könnte so die Chips für Netz-Appliances spezifisch anpassen, oder Sony könnte die Grafik-Funktionalität für künftige Playstation-Versionen gezielt verbessern. IBM begründet den Schritt auch damit, dass die Entwicklung von Prozessoren nicht für alle Ewigkeit auf mehr Geschwindigkeit bei kleineren Chips hinauslaufen könne. Chipdesign sei nicht mehr so simpel,
irgendwann könne man CPUs einfach nicht mehr kleiner machen.




Integration soll deshalb das Zauberwort heissen. Firmen könnten mehr Funktionen direkt in den Chip integrieren und so die Performance des gesamten Systems steigern. Zusammen mit der Ankündigung lancierte IBM auch gleich das Power Architecture Pack, eine kostenlose Software für die Arbeit am Prozessor. Zudem wird ein Portal für Chipentwickler eingerichtet, genauso wie mehrere Power Architecture Centers, in denen IBM-Spezialisten Drittfirmen bei ihren Bemühungen beraten und unterstützen.



IBM liess verlauten, die Architektur auch selbst weiterentwickeln zu wollen. Analysten werten die Ankündigung so, dass IBM auch weiterhin zu seiner Architektur stehe und nicht vor Intel kapituliere. Ob der Schachzug von Erfolg gekrönt sein wird, sei jedoch frühestens in einigen Jahren zu beurteilen.




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