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Teleskop im Bildschirm

Ein neues Pixeldesign auf Basis von zwei Aluminium-Spiegeln soll die LCDs bezüglich Preis, Energiebedarf und Leistung abhängen.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2008/14

     

Microsofts Forschungsabteilung hat in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der Universität von Washington eine neue Bildschirmtechnologie vorgestellt, die schneller, heller, stromsparender und billiger als die vorherrschenden Flüssigkristallbildschirme (LCD) sein soll.


Die Entwicklung setzt wie die LCDs auf eine Hintergrundbeleuchtung, verwendet allerdings statt Flüssigkristallen eine mechanische Konstruktion namens «Telescopic Pixel Switch». Sie besteht aus zwei kleinen Aluminium-Spiegeln, von denen einer ein Loch in der Mitte aufweist, das vom anderen im Aus-Zustand komplett abgedeckt wird. Da der zweite Spiegel direkt vor der Lichtquelle steht, bleibt der Bildschirm dunkel, während die Flüssigkristalle bei den LCDs immer ein wenig Licht durchlassen. Eine durchsichtige Elektrode, die hinter dem gelochten Spiegel sitzt, sorgt im An-Zustand dafür, dass sich der Spiegel vor der Lichtquelle in Richtung der Elektrode biegt und wie ein Parabolspiegel das Licht auf den zweiten Spiegel wirft, von wo aus es durch das Loch auf den Bildschirm gelangt.



Die Forscher versprechen sich von der Technologie gleich mehrere Vorteile. Durch Schaltzeiten von 1,5 Millisekunden – ein LCD braucht sechsmal länger – verschwindet nicht nur die Bewegungsunschärfe. Auch lässt sich die Farberzeugung mit einem sequentiell geschalteten rot-blau-grünem Hintergrundlicht realisieren statt mit Subpixeln, die in unterschiedlicher Intensität leuchten und einzeln gesteuert werden müssen. Dadurch kann die Steuerungselektronik vereinfacht werden. Weiter lassen die Teleskop-Pixel 36 statt nur 5 bis 10 Prozent des Hintergrundlichts durch, was es ermöglicht, schwächere Hintergrundbeleuchtungen bei gleichzeitig verbesserter Helligkeit zu verwenden.


Herstellen lassen sich die neuen Displays gemäss den Wissenschaftlern mit den gleichen Verfahren wie die LCDs.
Es sollen aber weniger Schritte nötig sein, sodass das Verfahren günstiger als die LCD-Produk-
tion sei.




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