Lotus Notes mit neuer Oberfläche

IBM verpasst Lotus Notes Domino Funktionen, die man aus Web-2.0-Anwendungen kennt – unter anderem einen Feed Reader.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2007/15

     

Auch IBM bedient sich für den Release der neuesten Version von Lotus Notes Domino der strapazierten Nummer 2.0. «Zusammenarbeit 2.0» soll mit der achten Auflage der Collaboration- und Messaging-Plattform möglich werden. Der Release wird als das bedeutendste Update der Plattform seit der Ersteinführung vor acht Jahren bezeichnet – man habe eine Social-Networking-orientierte Software-Entwicklung verfolgt.


Eine der wichtigsten Neuerungen zeigt sich schon an der Oberfläche: Der Client wurde auf eine Eclipse-basierte Plattform umgestellt, die IBM früher «Workplace Client» nannte und nun «Expeditor» nennt. Notes soll damit unter Windows, Linux und Mac OS X mit praktisch identischem Interface und Feature-Set laufen. Neu finden sich innerhalb der Oberfläche unter anderem ein Search Center, das verschiedene Suchmaschinen einbinden kann, die Look-ahead-Unterstützung bei der Eingabe von Adressen, die Möglichkeit, versehentlich versandte Mails zurückzuholen, eine neu gestaltete Kalenderfunktion, eine aufklappbare Sidebar für eine zweite Ansicht auf den Kalender und auch eine überarbeitete Adress- und Kontakteverwaltung.



Weiter soll der Anwender von integriertem Instant Messaging oder von Web-2.0-Funktionen wie einem Feed Reader und der Möglichkeit, aus Notes heraus zu bloggen, profitieren können. Ausserdem gibt es Konnektoren, etwa in die File-Ablagen von Lotus Quickr und zum Vorgangsmanagement von Lotus Connections. Textverarbeitung, Spreadsheet und Präsentation deckt der neue Release unter der Bezeichung «Productivity Editors» durch die Integration der entsprechenden OpenOffice-Komponenten ab.


Unter der Haube ist Notes 8 laut Hersteller mit der bisherigen Plattform weitgehend kompatibel. Bestehende Anwendungen – IBM spricht gar von Applikationen aus der Notes-Frühzeit mit 15 Jahren auf dem Buckel – sollten ohne Probleme weiter einsetzbar sein.


Die Server-Administrationstools und der Lotus Domino Designer zum Erstellen von Anwendungen wurden bisher nicht auf die Expeditor-Plattform umgestellt und laufen wie bisher unter Windows. Zur Administration des Domino-Servers gibt es allerdings auch noch die Ajax-Anwendung Domino Web Admin, die unter Firefox auf allen Notes-Anwenderplattformen funktioniert. Neu beinhaltet der Domino-Server auch eine limitierte Lizenz für das WebSphere-Portal sowie je nach Ausführung zusätzlich auch eine Lizenz für IBM DB2 9.1 als alternativen Datenspeicher.


Die Plattform wird mit unterschiedlichen, auf die Unternehmensbedürfnisse angepassten Lizenzmodellen angeboten, wobei die Preise im Bereich von 150 Franken pro Anwender beginnen.


Info: IBM, www.ibm.ch

(mw)


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