Sicher von Punkt zu Punkt

Mit Etherguard verspricht die Zuger Firma Infoguard, Punkt-zu-Punkt-Verbindungen über Glasfaser abhörsicher zu machen.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2007/08

     

Eine Glasfaserleitung wird gemeinhin nicht nur als schnell, sondern auch als abhörsicher wahrgenommen. Letzteres fälschlicherweise, wie die Firma Infoguard aus Zug warnt. Glasfasernetzwerke würden bei vielen Banken, Versicherungen, Unternehmen und öffentlichen Verwaltungen als Backbone eingesetzt – und ausgerechnet hier seien sie leichte Beute für Wirtschaftsspione, so René Mürset, Infoguards Security Project Manager.
Mittels einer relativ einfachen Installation mit zwei VoIP-Telefonen soll es beispielsweise relativ einfach sein, mit einem sogenannten Biegekoppler das Restlicht eines übertragenen Telefongesprächs direkt aus der nur 125 Mikrometer dicken Glasfaser auszulesen und mit einer Software zurück in eine abspielbare WAV-Datei zu konvertieren. Besonders verwundbare Punkte in Glasfasernetzwerken seien dabei die Verzweigerkästen mit den Spleisskassetten. In diesen Kassetten haben auch unbefugte Hände direkten Zugriff auf die nackte Faser.






Abhilfe schaffen soll nun das Produkt Etherguard, laut Infoguard eine Weltneuheit für die Verschlüsselung von Daten beim Transport in Glasfasernetzen. Der Unterschied zu herkömmlichen LAN-Verschlüsselungsprodukten soll in der hohen Geschwindigkeit und der geringen Latenzzeit bestehen. Mit dem Etherguard sollen sich 1 beziehungsweise 10 Gigabit pro Sekunde (Etherguard1 oder 10) nahezu ohne Verzögerung ver- und entschlüsseln lassen. Etherguard ist für den Einsatz in MAN-, WAN- oder SAN-Netzen konzipiert und soll problemlos in bestehende Netze integriert werden können. Der Anwender muss über eine Punkt-zu-Punkt-Verbindung verfügen und auf beiden Seiten je ein Gerät einsetzen. Versprochen wird perfekte Abhörsicherheit für die Verbindungen, egal ob es sich um Dark Fibers oder CWDM/DWDM-Netzwerke handelt. Für die Übertragung der Daten über das Glasfasernetzwerk werden handelsübliche Transceiver verwendet, die für unterschiedliche Distanzen und Wellenlängen verfügbar sind.
Die Kosten für die Lösung belaufen sich auf ungefähr 50’000 Franken pro Gerät für die 1-Gigabit-Version und auf ungefähr 80’000 Franken pro Gerät für die 10-Gigabit-Version.

Info: Infoguard, www.infoguard.ch




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