Den Fraktionen von SP, Grünen und AL sind digitale Werbeanzeigen schon längerem ein Dorn im Auge und erst im September letzten Jahres wurde ein Ausbau-Stop der Werbescreens gefordert ("Swiss IT Magazine"
berichtete). Der Zürcher Gemeinderat hatte schliesslich, wenn auch knapp, zu Gunsten der fordernden Parteien entschieden. Jetzt, ein halbes Jahr später, gehen dieselben Parteien einen Schritt weiter und überwiesen ein Postulat an den Stadtrat, welches die Stadt auffordert, sämtliche digitalen Werbescreens "zum frühestmöglichen Termin abzubauen und zu verkaufen oder umweltschonend zu entsorgen". Das
schreibt der "Tages-Anzeiger".
Die Argumente haben sich im Laufe der Monate nicht geändert. Es gehe um die Einhaltung der Ziele einer 2000-Watt-Gesellschaft sowie dem Netto-null-Ziel bis zum Jahr 2040. Ausserdem kurbelt die Werbung auf den Screens den Konsum an, was aus Sicht der treibenden Parteien ebenfalls nicht förderlich für die Einhaltung der Klimaziele sei. Aus Sicht von Dominic Waser (Grüne) würden die Screens bloss sinnlos Energie verschwenden.
Mit Hilfe von digitalen Werbeflächen nimmt die Stadt Zürich jährlich rund 25 Millionen Franken ein. Insbesondere die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) profitieren zu einem beträchtlichen Anteil von diesen Einnahmen. Dieses zusätzliche Einkommen muss nun entweder gestrichen oder anderswo generiert werden. Trotz Widerstand seitens FDP, SVP, GLP und EVP hat sich der Stadtrat mit 61 Ja zu 55 Nein-Stimmen für einen Abbau entschieden. Er muss nun aufzeigen, wie er die über 450 Screens auf städtischem Grund so entsorgen kann, wie es das angenommende Postulat vorsieht.
(dok)