Microsoft hat einen
Bericht zum diesjährigen Work-Trend-Index veröffentlicht. Daraus resultiert, dass die hybride Arbeit in der Schweiz zur Realität wird. Die Studie zeige auf, dass dieser grosse Umbruch noch nicht vorbei sei, so
Microsoft. Arbeitnehmende überall auf der Welt würden ihre Wertvorstellungen an einen idealen Arbeitgeber überdenken.
Laut der Studie geben 36 Prozent der Arbeitnehmenden in der Schweiz der Gesundheit und dem Wohlbefinden eher Vorrang vor der Arbeit als vor der Pandemie. Und 53 Prozent der Generation Z und der Millennials ziehen in diesem Jahr wahrscheinlich einen Arbeitgeberwechsel in Erwägung, ein Wert, der um 9 Prozentpunkte höher liegt als noch im Vorjahr. Diese Resultate liegen unter anderem in der Coronapandemie begründet.
Die Personalverantwortlichen stünden somit im Spannungsfeld zwischen den Erwartungen der Unternehmensführung und den Erwartungen der Mitarbeitenden. So geben 66 Prozent von ihnen an, dass sie nicht über den Einfluss oder die Ressourcen verfügen, um Veränderungen für ihre Mitarbeitenden zu bewirken, während 46 Prozent der Personalverantwortlichen sagen, dass die Führung den Draht zu den Mitarbeitenden verloren habe. Grund für diese Spannung sei, dass die Unternehmensleitung oftmals wieder zu dem zurückkehren wolle, was früher einmal war. So geben 36 Prozent der Führungskräfte in der Schweiz an, dass ihr Unternehmen im kommenden Jahr die Präsenz der Mitarbeitenden vor Ort verlangt oder solche Massnahmen zumindest plant. Dies stehe jedoch im Gegensatz zu den Daten über die Bedeutung flexibler Arbeit für die Arbeitnehmenden.
Damit liegt der Ball bei den Führungskräften, deren Aufgabe es laut den Studienautoren ist, dafür zu sorgen, dass sich der Weg ins Büro für die Mitarbeitenden lohnt. Denn 31 Prozent der Mitarbeitenden, die hybrid arbeiten, erklären, dass ihre grösste Herausforderung darin besteht, zu wissen, wann und warum sie ins Büro kommen sollen. Dagegen hätten jedoch nur 28 Prozent der Schweizer Führungskräfte mit ihren Teams eine Vereinbarung für die hybride Arbeit erstellt, in der festgehalten wird, weshalb und wann die Mitarbeitenden im Büro anwesend sein müssen.
Die Studie geht auch darauf ein, dass die wöchentliche Zeit, die der durchschnittliche Teams-Nutzer in Meetings verbringt, seit Februar 2020 global betrachtet um 252 Prozent gestiegen ist. Und auch die Anzahl der Chats, die eine Person führt, ist seit dem März 2020 weltweit um 32 Prozent gestiegen. Flexible Arbeit dürfe nicht bedeuten, dass man immer erreichbar sei, und es bestehe immer noch die Notwendigkeit, die digitale Erschöpfung zu bekämpfen.
Und schliesslich kommt die Studie darauf zu sprechen, dass der Wiederaufbau von Beziehungen in einer hybriden Welt alles andere als einfach wird. So sagen 50 Prozent der Führungskräfte in der Schweiz, dass der Aufbau von Beziehungen die grösste Herausforderung bei Remote- und Hybridarbeit sei. Dem gegenüber geben 32 Prozent der Arbeitnehmenden im hybriden Arbeitsmodus in der Schweiz an, dass sie im kommenden Jahr wahrscheinlich ganz auf Fernarbeit setzen werden. Die Studienautoren erklären dazu, dass man sich in einer digital geprägten Arbeitswelt nicht mehr allein auf das Büro verlassen könne, um das verloren gegangene Sozialkapital wiederherzustellen. Führungskräfte müssten deshalb darauf bedacht sein, sowohl hybride als auch mobile Mitarbeitende wieder in das Gefüge des Unternehmens einzubinden.
Für den Work Trend Index 2022 wurden 31'000 Menschen in 31 Ländern befragt – darunter rund 1000 in der Schweiz.
(luc)